Ausgezeichnet

Lewitscharoff erhält Georg-Büchner-Preis

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 "Unerschöpfliche Beobachtungsenergie und erzählerische Phantasie".

Die 59-jährige deutsche Autorin Sibylle Lewitscharoff erhält den Georg-Büchner-Preis 2013. Das gab soeben die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung bekannt. Der renommierte, mit 50.000 Euro dotierte Preis soll am 26. Oktober in Darmstadt verliehen werden. Im Vorjahr war die Auszeichnung an Felicitas Hoppe gegangen.

Die Jury-Begründung
"In ihren Romanen hat Sibylle Lewitscharoff mit unerschöpflicher Beobachtungsenergie, erzählerischer Phantasie und sprachlicher Erfindungskraft die Grenzen dessen, was wir für unsere alltägliche Wirklichkeit halten, neu erkundet und in Frage gestellt. Ihre Texte vertiefen und erweitern die genaue Wahrnehmung der deutschen Gegenwart in Bereiche des Satirischen, Legendenhaften und Phantastischen", heißt es in der Jurybegründung. "Philosophische und religiöse Grundfragen der Existenz entfaltet die Schriftstellerin in einer subtilen Auseinandersetzung mit großen literarischen Traditionen und mit erfrischend unfeierlichem Spielwitz. Nie ist das 'Gespräch mit den Toten', das sie in ihren Poetikvorlesungen als ein Ziel ihres Schreibens benennt, so lebendig und lebenszugewandt geführt worden wie in ihren kunstvollen und unterhaltsamen Geschichten."

Das Leben der frischgebackenen Büchner-Preisträgerin
Sibylle Lewitscharoff wurde am 16. April 1954 in Stuttgart geboren. Sie studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie auch heute lebt. 1994 veröffentlichte sie ihr erstes Buch "36 Gerechte". Für ihren Roman "Pong" erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Danach folgten die Romane "Der höfliche Harald" (1999), "Montgomery" (2003), "Consummatus" (2006), "Apostoloff" (2009) und "Blumenberg" (2011). Zuletzt erschienen unter dem Titel "Vom Guten, Wahren und Schönen" ihre 2011 in Frankfurt und in Zürich gehaltenen Poetikvorlesungen.

Preisregen für  Lewitscharoff
Neben dem Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt sie u.a. den Preis der Leipziger Buchmesse (2009), den Berliner Literaturpreis (2010), den Kleist-Preis (2011), den Ricarda-Huch-Preis (2011) und den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis (2011). Derzeit ist Lewitscharoff Stipendiatin der Villa Massimo in Rom. Im Sommersemester 2013 übernimmt sie laut Aussendung der Akademie die Brüder-Grimm-Professur in Kassel.

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