Burgtheater

Terror im Namen Gottes

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Am Donnerstag feiert Martin Kušej Burgtheater-Premiere mit Millers „Hexenjagd“.

Der radikale Kärntner Bühnenvisionär Martin Kušej beehrt das Burgtheater: Nach acht Jahren Wien-Absenz bringt der Ex-Schauspielchef der Salzburger Festspiele und Intendant des Münchner Residenztheaters am Donnerstag Arthur Millers Hexenjagd zur Premiere. Hoffentlich weiß Thomas Drozda, dass Kušej ab 2019 als Karin Bergmanns Nachfolger der ideale Burgtheaterchef wäre.

„Millers Hexenjagd ist ein Stück über den Terror im Namen Gottes“, sagt Kušej. „Ich verknüpfe damit ein Bild, auf dem man H.C. Strache sieht mit einem Kreuz in der Hand, und ich sehe Hofers Wahlkampf-Plakat mit dem Slogan ,So wahr mir Gott helfe‘ vor mir.“

Nackttänze. Arthur Millers 1953 während McCarthys Kommunisten-Hatz uraufgeführter Klassiker des US-Theaters basiert auf Geschehnissen im frommen Salem, Massachusetts, im Jahr 1692: Als einige Mädchen bei nächtlichen Nackttänzen im Wald erwischt wurden, behaupteten sie aus Angst vor Auspeitschung, der Teufel wäre in die Bauern gefahren, die sie verhext hätten. 30 Dorfbewohner wurden in Hexenprozessen hingerichtet.

E. Hirschmann-Altzinger

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