Theater

Turrini-Premiere mit „sexy" Sandra Cervik

Teilen

Am 29.1. hatte Turrinis „Wirtin“ in der Josefstadt Premiere. Applaus und Jubel waren zu hören, wir haben die vielversprechenden Bilder.

Premiere
Carlo Goldonis Komödie Die Wirtin ist Turrinis Lieblingsstück. Er hat es übersetzt, bearbeitet, und jetzt hat er eine neue Fassung fürs Theater in der Josefstadt geschrieben – anders gesagt: Er hat seine Wirtin der Schauspielerin Sandra Cervik auf den Leib geschrieben.

Sexy...
Und die – man vergebe mir die Anzüglichkeit – ist ausgesprochen sexy. Mit offenherzigstem Dekolleté, roten High Heels und atemberaubend engem Kleidchen stöckelt Mirandolina, so resolut wie verführerisch, durch ihre Wirtshaus-Pension, die Turrini lustigerweise im Bibione der fünfziger Jahre angesiedelt hat.

Hinreißend
Klar, dass nicht nur das Josefstädter Publikum, sondern auch sämtliche Mannsbilder in Turrinis sehr heiterer Komödie auf die forsche Titelheldin flogen: der notgeile Geldadelige Baron von Ciccio (köstlich: Fritz Muliar), der kleptomanische Marquese von Albafiorita (witzig: Florian Teichtmeister) und der notorische Frauenhasser Cavaliere von Rippafratta (Ulrich Reinthaller): Und zwischen diesen beiden – Reinthaller und Cervik – entwickelten sich dann auch die hinreißendsten und mitreißendsten Momente in Janusz Kicas Inszenierung.

Damenwahl
Dass sich am Ende Mirandolina für ihren Kellner, den „Proletarier“ Fabrizio, entscheidet, war insofern nicht ganz nachzuvollziehen, als Xaver Hutter der fadeste unter den Darstellern war.

Ende
Aber was heißt bei Turrini schon „Ende“: Nach dem romantischen Happy End (Mirandolina & Fabrizio) gab’s ein realistisches (der Cavaliere ruiniert die beiden Liebenden) und schlussendlich dann auch noch ein theatralisches: Da der Vorhang nicht und nicht fallen will, fährt der völlig perplexe Schurke in die Versenkung.

Fotos: (c) Stephan Trierenberg/APA

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.