Serie 'Aufschneider'

TV-Doc Hader: "Pathologen haben Schmäh"

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Interview: Josef Hader gibt in "Aufschneider" den ORF-Pathologen.

Jähzornig, eifersüchtig und eigenbrötlerisch wie US-Kultarzt Dr. House: Aufschneider Dr. Fuhrmann (Josef Hader) sammelt in der Pathologie ­ wenig Sympathiepunkte. Doch mit dem Skalpell ist er voll in seinem Element.

Dienstag und Freitag (ORF 1, 20.15 Uhr) gibt Hader in Doppelfolgen den Aufschneider. ÖSTERREICH traf den Kabarettisten, der für seine Rolle als Mörder und Vergewaltiger in Ein halbes Leben mit Preisen überhäuft wurde, vor der Premiere zum Interview.

Die IDee zum TV-Pathologen kam HAder durch den US-Hit " Küss mich, Doc"

"Pathologen haben den besten Schmäh."

hader brillierte bereits in "Ein halbes Leben".

Blutspritzer und Skalpelle? Kein Problem!

ÖSTERREICH: In der Serie sind Sie als Chef-Pathologe voll in Ihrem Element. Könnten Sie sich den Beruf auch im echten Leben vorstellen?
Josef Hader: Nein. Ich wäre ein total ungeeigneter Pathologe, weil ich halb farbenblind bin und auch kein sehr visueller Typ.

ÖSTERREICH: Woher kam die Idee, eine Serie in der Pathologie spielen zu lassen?
Hader: Ich habe den amerikanischen Film Küss mich, Doc gesehen, in dem Harry Dean Stanton einen großartigen Pathologen spielt. Daraufhin habe ich mich näher mit diesem Beruf beschäftigt und festgestellt, dass die Pathologen die Lustigsten im Krankenhaus sind. Die haben den besten Schmäh.

ÖSTERREICH: Blutspritzer und Skalpelle jagen Ihnen keine kalten Schauer über den Rücken?
Hader: Nein. Ich war Zivildiener beim Roten Kreuz. Und als Bauernkind war ich daheim beim Sauabstechen dabei. Durch diese Vorschulung ist die Pathologie kein großer Schreck für mich gewesen (lacht.)

ÖSTERREICH: Wie viel Fuhrmann steckt in Josef Hader?
Hader: Ich wäre gern öfter so wie er. Ich bin eher einer, der Konflikten aus dem Weg geht, der gerne etwas in sich hineinfrisst, der oft schweigt, auch wenn ihm etwas nicht passt. Fuhrmann ist das Gegenteil, er weicht keinem Konflikt aus. Insofern würde ich mir gern ein bisschen was mitnehmen von ihm für mein eigenes Leben.

ÖSTERREICH: Für den Film Ein halbes Leben sind Sie vielfach ausgezeichnet worden. Hat Sie das angespornt, noch mehr Filme zu drehen?
Hader: Klar habe ich Angebote bekommen. Aber ich glaube, man muss aufpassen, dass man keine Rollen annimmt, die nicht zu einem passen. Ich forciere eigene Projekte, wo ich Autor und Schauspieler bin, weil mich diese Kombination mehr fasziniert, als nur zu spielen. Ich bin nicht bereit, das Schreiben aufzugeben.

ÖSTERREICH: Gibt es schon konkrete neue Projekte?
Hader: Ich schreibe mit Wolfgang Murnberger einen Film. Es beginnt sehr harmlos mit Menschen, die auf Urlaub fahren, und endet sehr dramatisch. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dafür wieder Uschi Strauss gewinnen könnte, die ja in Aufschneider meine Exfrau spielt.

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