Matinee Reihe

Welser-Möst setzt "Positionslichter"

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Am 26.11 starter Welser-Möst mit Lendvai und Kohout Matinee-Reihe.

Der Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, Franz Welser-Möst, setzt mit seinem neuen Projekt "Positionslichter". Eine ungewöhnliche Rolle übernimmt Welser-Möst am Samstag, den 26.11 in der Wiener Staatsoper: Im Gustav Mahler-Saal ist der Generalmusikdirektor Gestalter, Gastgeber und Moderator der neuen Matinee-Reihe "Positionslichter". Vor der Premiere der Janacek-Oper "Aus einem Totenhaus" (11. Dezember) sollen Themen wie Gewalt, Gefangenschaft, Erfahrung von Unterdrückung, Zensur und Menschenrechte besprochen werden.

Eine weiterführende Auseinandersetzung
"Bei der Konzeption der neuen Reihe ging es mir nicht vorrangig um eine auf ein bestimmtes Werk abzielende Einführung im herkömmlichen Sinn, sondern um eine weiterführende Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen und kulturwissenschaftlichen Themen", betont Welser-Möst gegenüber der APA. Die Veranstaltung sei dazu gedacht, Anstöße zu vermitteln und künstlerische wie intellektuelle "Leuchtsignale" nach außen zu senden.

Künstlerische Arbeit erschöpfe sich nicht
Künstlerische Arbeit erschöpfe sich nicht"in einer Buchstabierung einzelner Teile eines Kunstwerkes, sondern sie ist einem übergeordneten Ganzen verpflichtet. Da der Musik im Gesamtkunstwerk Oper eine besondere Bedeutung zukommt, ist auch der Dirigent verpflichtet, dieses Ganze nicht aus den Augen zu verlieren, die Zusammenhänge zu erkennen und sie in der musikalischen Interpretation zum klingenden Ausdruck zu bringen."

"Das gefangene Ich: Wer ist der Fremde in uns?"
"Das gefangene Ich: Wer ist der Fremde in uns?"lautet der Titel der ersten Matinee, für die der Generalmusikdirektor den Publizisten Paul Lendvai und den Autor Pavel Kohout eingeladen hat: "Sie sind herausragende Persönlichkeiten, die am eigenen Leib Erfahrung mit nichtdemokratischen Systemen gemacht haben, sich mit diesen künstlerisch wie journalistisch auseinandersetzten und bis heute als kritische Stimmen zu aktuellen Zeitfragen gelten - insbesondere als Mahner in Sachen Demokratie und Menschenrechte", so Welser-Möst, der sich "nicht als Moderator, sondern als Gesprächspartner der eingeladenen Gäste" sieht.

Weitere Schwerpunkte und Termine
Auf das nächste "Positionslicht" muss man allerdings bis zum Frühjahr 2012 warten. Am 5. Mai wird der Frage nachgegangen: "Wie original ist der Wiener Klang?" Und am 2. Juni folgt: "Kirche: Freund oder Feind der Kunst?"

Infos
"Das gefangene Ich: Wer ist der Fremde in uns?" - Franz Welser-Möst, Pavel Kohout und Paul Lendvai im Gespräch anlässlich der Premiere der Oper "Aus einem Totenhaus" von Leos Janacek, Wiener Staatsoper, Gustav Mahler-Saal, 26.11., 11 Uhr, www.wiener-staatsoper.at.

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