Bully-Herbig-Komödie

Wickie will gewinnen

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Bully Herbig zeigt mit „Wickie“, dass er nicht nur Parodien drehen kann.

Wer die Komödien von Michael „Bully“ Herbig liebt, muss bei seinem neuen Film umdenken. Wickie und die starken Männer ist, anders als Herbigs Megahits Der Schuh des Manitu und (T)Raumschiff Surprise, keine Parodie. Zwar gibt es auch bei Wickie viel zu lachen, aber man merkt in jeder Szene die Bewunderung des Regisseurs für die legendäre Zeichentrick-Serie, die in den Siebzigern von ZDF und ORF produziert wurde. Herbigs Wickie-Film ist eine quicklebendige Hommage an die Vorlage.

Wickie - ein liebenswerter Außenseiter
Hier wie dort ist der jugendliche Held Wickie ein liebenswerter Außenseiter in der Welt der Wikinger: Ein blitzgescheiter Junge, der in schwierigen Lebenslagen lieber seinem Köpfchen vertraut als roher Muskelkraft. Und das macht ihn bei den grimmigen Recken seiner Umgebung („man hat einen Kopf, um mit ihm durch die Wand zu gehen“) irgendwie verdächtig.

Freilich sind Ober-Wikinger Halvar und seine Krieger nach einer Attacke der Horden des Schrecklichen Sven bald mit ihrem Latein am Ende. Wickie, der sich heimlich aufs Wikinger-Schiff geschwindelt hat, muss helfen, das drohende Fiasko für Halvars Mannen abzuwenden. Was ihm, wenig überraschend für alle Wickie-Fans, mit tausend Einfällen auch gelingt.

Der Reiz des Films liegt darin, wie er die Abenteuer bebildert. Autor/Regisseur Herbig, der selbst nur in einer Nebenrolle auftritt, holte mit dem elfjährigen Jonas Hämmerle einen hinreißenden Wickie, der mit Frechheit, Charme und List alle Herzen gewinnt (außer jenem des Schrecklichen Sven). Herbig lässt Wickie zu Wasser, zu Lande und in der Luft auf Freund und Feind los – das Resultat ist ein witziger, fröhlicher und manchmal sogar spannender Film.

Wickie und die starken Männer. D 2009. 85 Min. Von Michael Bully Herbig. Mit Jonas Hämmerle, G. Kaufmann.

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