Grüne ausgeladen

Wirbel um "Licht ins Dunkel"

Teilen

Zum 37. Mal sammeln Promis für „Licht ins Dunkel“ Spenden. Der Fahrplan zum Charity-Marathon auf ORF 2, der mit einem Wirbel startet.

Mehr als 5,4 Millionen Euro für Familien und Kinder in Not konnten am Donnerstag beim Spendenmarathon für "Licht ins Dunkel" im ORF-Fernsehen gesammelt werden. Damit sei das Niveau der Spenden des Heiligen Abends des Vorjahres gehalten worden, wie der ORF in der Nacht auf Freitag in einer Aussendung mitteilte. Von 09.00 Uhr früh bis 01.30 Uhr in der Nacht nahmen Bundesheersoldaten, unterstützt von zahlreichen Prominenten, die Spendenzusagen entgegen. 5.424.601,93 Euro war das Ergebnis, am 24. Dezember 2008 waren es 5.486.080,97 Euro gewesen.

Die hohe Politik
Der Schirmherr der Aktion, Bundespräsident Heinz Fischer, betonte, dass das vergangene Jahr schwierig gewesen sei, man in Österreich aber "keine wirtschaftlichen Katastrophen zugelassen" habe. Für 2010 bestünden "sehr gute Chancen", dass es wieder Wachstum geben werde. Kardinal Christoph Schönborn sprach in der Sendung von "sorgenvollen Weihnachten nach einem Jahr der Finanzkrise, Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit." Es treffe "die am meisten, die ohnehin am Rand der Wirtschaftlichkeit stehen."

Die Vertreter von SPÖ, ÖVP, FPÖ und BZÖ bemühten sich in der "Licht ins Dunkel"-Sendung, die gemeinsamen Anstrengungen aller Parteien zum Wohle des Landes hervorzustreichen. Wie am Heiligen Abend schon Tradition, fehlten auch Warnungen vor steigender Armutsgefährdung in Österreich nicht. Einig war man sich, dass die Causa Hypo restlos aufgeklärt werden müsse.

Die heurige Charity endet am 31. März. Seit Sendestart der ORF-Aktion kamen knapp 190 Millionen Euro für bedürftige Menschen zusammen.

Eklat: Grüne ausgeladen

Der Wien-Wahlkampf wirft seine Schatten voraus: Die neue Licht-ins-Dunkel-Chefin Sissy Mayerhoffer hat jetzt die Grüne Vizeparteichefin Maria Vassilakou von der Spendensendung ausgeladen. Vassilakou wollte – wie schon mehrfach zuvor – GrünenChefin Eva Glawischnig vertreten, die sich an den Weihnachtsfeiertagen ausschließlich der Familie widmen wollte.

Argument für den Rauswurf: Vassilakou sei auch Wiener Parteichefin und im Herbst werde in der Bundeshauptstadt gewählt. Mayerhoffer in dem Brief an die Grünen: „Diesen Vorschlag können wir in diesem Jahr nicht akzeptieren, da Frau Vassilakou im Wiener Wahlkampf Spitzenkandidatin ist. Wir bitte Sie dies zu verstehen.“

Die Grünen verstehen nicht, Mayerhoffers Gegenvorschlag, doch Grünen-Geschäftfsführer Stefan Wallner zu schicken, lehnen sie ab. Ihr ORF-Sprecher Dieter Brosz findet den Hinauswurf „absurd“ – die Grünen werden sich jetzt beim Bundeskommunikationssenat beschweren.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.