Im Web ging die Nachricht um, er sei im Wiener AKH verstorben.
Eine Internet-Seite erlaubte sich einen geschmacklosen „Scherz“ mit Richard Lugner.
Nachruf
Groteske um Österreichs bekanntesten Baumeister. Eine Internet-Seite erklärte Richard Lugner gestern Abend für tot. Ein böser Scherz, stellte sich später heraus.
Die Nachricht verbreitete sich in Wien wie ein Lauffeuer. Die Webseite Daily News meldete in fetten Lettern „Richard Lugner ist tot“ und sparte auch nicht mit Details. Der Baumeister soll demnach am 18. Mai 2011 um 6.44 Uhr im Wiener AKH gestorben sein. Und zwar „an den Folgen einer Thrombose“.
Weil viele Internet-Nutzer die Seite für voll nahmen – und gleich auch ein Nachruf auf den Society-König nachzulesen war – wurde eine Lawine losgetreten. Richard Lugner selbst, sein Schwiegersohn in spe, Helmut Werner (27), Mausi (45) – alle aus dem Familien-Clan wurden mit Anrufen von Journalisten eingedeckt.
Lugner unerreichbar
Wie es das Schicksal so wollte. Als das Gerücht losbrach, war der vermeintlich Tote, Richard Lugner, gerade in der Luft. Er hatte Donnerstag an einem Kongress in der Schweiz teilgenommen, war dann weiter nach Klagenfurt geflogen, wo er eine Kur antreten wollte. Er konnte deshalb naturgemäß nicht sofort zu den Todesgerüchten Stellung nehmen. Das gab den wilden Gerüchten zusätzlich neue Nahrung.
„Stimmt nicht“, meldete sich als Erster Helmut Werner bei ÖSTERREICH. „Richard Lugner lebt.“ Die Internet-Seite hatte sich mit dem rüstigen 78-Jährigen einen geschmacklosen Scherz erlaubt. Daily News veröffentlicht freilich laut „Blattlinie“ ausschließlich Lügengeschichten. Oder wortwörtlich im Impressum: Daily News funktioniert wie The Onion oder Weekly World News: Alle Geschichten sind gut erfunden.
Endgültige Entwarnung dann um 23.14 Uhr
Da meldete sich der „Tote“ selbst zu Wort. „Ich lebe noch. Danke, es geht mir gut“, so Lugner. Nur sein Handy habe kurzfristig den Geist aufgegeben.
Werner überlegt rechtliche Schritte gegen die Internet-Seite.
