Er soll Prostituierte gewürgt haben

Jan Ullrich nach Psychiatrie jetzt in Entzugsklinik

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Ermittlungen wegen Verdachts des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung.

Nach seiner Einweisung in die Psychiatrie wird gegen Ex-Radprofi Jan Ullrich weiter ermittelt. Dies gelte sowohl für den Verdacht des versuchten Totschlags als auch der gefährlichen Körperverletzung, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag in Frankfurt. Wie bereits am Freitag äußerte sich Ullrichs Anwaltskanzlei auch am Samstag auf Anfrage nicht.

Ullrich, der in einem Frankfurter Luxus-Hotel eine Escort-Dame angegriffen und verletzt haben soll, wurde am Freitagabend vorläufig in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen. Es sei eine "Eilentscheidung" der Beamten gewesen, weil Ullrichs seelischer und körperlicher Zustand eine Gefahr für ihn selbst und für andere gewesen sei. Am Samstag soll er die Klinik laut "Bild" wieder verlassen haben. Nun soll er laut Aussage eines Vertrauten in einer Entzugsklinik sein und mit der Therapie begonnen haben.

Zwischenfall beim Verlassen des Polizeipräsidiums

Nach der Festnahme Freitagfrüh sollte Ullrich am Abend das Polizeipräsidium wieder verlassen. Dabei habe es jedoch einen Zwischenfall mit dem 44-Jährigen gegeben.

"Er wollte nicht freiwillig in eine Entzugsklinik", sagte die Sprecherin, ohne Details zu nennen. Bei seiner Festnahme in dem Luxus-Hotel soll Ullrich mutmaßlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss gestanden haben. Ullrich soll die 31 Jahre alte Escort-Dame nach Angaben der Staatsanwaltschaft so gewürgt haben, dass ihr schwarz vor Augen wurde. Das Hotelpersonal alarmierte auf Bitte der Frau die Polizei.

Trennung von Ehefrau als Auslöser

Für das weitere Vorgehen im Fall des ehemaligen Spitzsportlers sei jetzt die Klinik zuständig, sagte die Polizeisprecherin. Die Unterbringung in der Psychiatrie muss beantragt und von einem Gericht angeordnet werden. Zum Aufenthaltsort Ullrichs wurden keine Angaben gemacht.

Ullrich hatte öffentlich erst vor wenigen Tagen private Probleme eingeräumt: "Die Trennung von Sara und die Ferne zu meinen Kindern, die ich seit Ostern nicht gesehen und kaum gesprochen habe, haben mich sehr mitgenommen. Dadurch habe ich Sachen gemacht und genommen, die ich sehr bereue", hatte der Tour-de-France-Sieger von 1997 der "Bild"-Zeitung vom Montag gesagt.
 

Eklat bei Schweiger-Party

Ullrich hatte zudem angekündigt, aus Liebe zu seinen Kindern eine Therapie machen zu wollen. Um welche Art von Therapie es sich handelt, sagte er nicht. Sein Anwalt hatte dem Blatt gesagt, er habe bereits vor einiger Zeit einen Platz in einer Klinik in Deutschland für den Ex-Radprofi reserviert.

In der vergangenen Woche war es auf dem Grundstück von Ullrichs Nachbar Til Schweiger (54) auf Mallorca zu einem Zwischenfall gekommen. Ullrich soll laut "Bild" auf das Grundstück des Film- und Fernsehstars Schweiger ("Honig im Kopf", "Tatort") gelangt sein - obwohl dieser das nach eigenen Angaben verhindern wollte. Ullrich kam auf Mallorca vorübergehend in Polizeigewahrsam und wurde nach rund 24 Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt.
 

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