"Premio Batuta"

Belästigungs-Vorwürfe: Mexikanischer Preis doch nicht an Domingo

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Organisatoren des "Premio Batuta" ziehen geplanten Preis zurück - Startenor Bocelli verteidigt Domingo - 'Paradox und schandhaft'

Mexiko-Stadt/Rom. Die Organisatoren des mexikanischen Musikpreises "Premio Batuta" gaben am Donnerstag bekannt, die geplante Auszeichnung des spanischen Tenors Placido Domingo aufgrund der Vorwürfe sexueller Belästigung gegen ihn zurückzuziehen. Der Preis werde erst nach Klärung der Vorwürfe vergeben.
 
Nancy Seltzer, Agentin des Weltstars, teilte der AFP per E-Mail mit, dass Domingo keine Pläne gehabt habe, an der am Samstag geplanten Zeremonie in Mexiko teilzunehmen. Domingo (78) hat erst am Mittwoch sein Amt als Generaldirektor der Oper von Los Angeles niedergelegt. Vor gut einer Woche hatte er bereits all seine Auftritte an der New Yorker Metropolitan Oper abgesagt. Die mutmaßlichen Vorfälle reichen zurück bis in die 80er Jahre. Der einstige Tenor, der inzwischen Bariton singt, hat die Anschuldigungen wiederholt zurückgewiesen.
 
Unterdessen verteidigt der italienische Startenor Andrea Bocelli den unter Druck geratenen Kollegen. Bocelli bezeichnet die Vorwürfe gegen Domingo als "paradox und schandhaft". "Ich habe in Jus promoviert und weiß, dass es Beweise und ein rechtskräftiges Urteil geben muss, um jemand für schuldig zu erklären", sagte Bocelli nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Freitagsausgabe). "Ich bin kein Richter, doch ich kenne Plácido. Ich glaube, dass er niemand zu belästigen braucht", sagte der italienische Tenor.
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