Diese Komödie ist kein Road-, sondern ein Train-Movie: Drei Brüder unternehmen eine spirituelle Eisenbahn-Expedition durch Indien.
Darjeeling Limited machte vor der Herbst-Weltpremiere in Venedig Schlagzeilen, aber nicht aus künstlerischen Gründen. Hauptdarsteller Owen Wilson hatte einen Selbstmordversuch begangen. Mittlerweile ist Mr. Wilson wieder auf dem Weg der Besserung – so wie sein Francis Whitman im Film: ein Mann, der nach einem schweren Unfall ständig einen Kopfverband trägt und der voller Inbrunst nach Heilung sucht.
Diese soll ihm eine Indien-Bahnfahrt mit seinen Brüdern Jack (Brody) und Peter (Schwartzman) bringen. Die ziemlich spleenigen Amerikaner aus ziemlich reichem Hause ziehen los, um die ziemlich ausgeleierte Familienbande wieder zu stärken.
Was auf der Reise abgeht, hat viel mit Spiritualität zu tun. Aber auch Spirituosen spielen eine wichtige Rolle, genauso wie lüsterne Damen, eine Kobra oder Hustensaft. Regisseur Wes Anderson (Die Royal Tenenbaums), ein Spezialist für skurrile Komödien im Upper-Class-Milieu, schöpft aus einem riesigen Fundus an originellen Ideen, die durch den farbenprächtigen Glanz Indiens in tausend Facetten schillern.
So ist diese feine, zarte Tragikomödie eine Zauberfahrt zwischen Klamauk und klugen Gedanken, Abenteuer und Meditation.
USA 2007. 92 Min. Von Wes Anderson. Mit Owen Wilson, Adrien Brody, J. Schwartzman. |