Ende der Monarchie. Schreckensmeldung für sein Heer an Untertanen: „King of Comedy“ Palfrader (40) macht als Kaiser Robert Heinrich I. Schluss!
Der Entschluss scheint endgültig: „Ich wüsste nichts außer einer Schusswaffe, womit man mich zwingen könnte“ (Interview rechts) – der ORF-Quotenkaiser dankt ab.
Silvester-Beherrscher
Aus der Zufallsgeburt wurde ein
Zaubermärchen. 2007 kam – nach langem Gezerre in der Küniglberg-Abteilung
„Hinsichtl-Rücksichtl“ – der frühere Wiener Cafétier Robert Palfrader als
„Kaiser Robert Heinrich I.“ zur Thron- und Bildschirmbesteigung. Seither
liegt ihm das Volk zu Füßen: 500.000 Zuschauer und mehr pro Folge ... Am
Silvesterabend herrscht Majestät gar durchgängig: Die
Jahresabschluss-Audienz des (mit Sicherheit) hinreißendsten
Promi-Verarschers seit ORF-Gedenken wird in etlichen schmackhaften
„Häppchen“ gereicht – mit einem Wort: mehr Kaiser geht gar nicht.
Ein schwacher Trost für die „kaiserlose Zeit“, die spätestens ab Ende 2009 droht.
Ungeachtet des logischen und dennoch verblüffenden Triumphs in der Rolle einer altösterreichischen Kunstfigur (logisch, weil wir Humor von oben herab lieben, verblüffend, weil sich genug Promis dafür finden), plant Familienvater Palfrader mit der vollendeten dritten Staffel den Ausstieg – auf alle Fälle eine längere Pause.
Gehen die Gäste aus?
Was längst hinter den Kulissen –
aufgezeichnet wird im historischen Festsaal des Hauses der Industrie –
geraunt wird, stellt der viel beschäftigte Mime (heuer als Oskar in Horváths
„Geschichten aus dem Wienerwald“, 2010 als Molnárs Liliom am Wiener
Volkstheater) in Abrede: Nein, die Gäste gingen ihm und seinem kongenialen
Seyffenstein (Rudi Roubinek) „keinesfalls“ aus. Die Entscheidung sei
vielmehr eine Art „Befreiungsakt“.
„Fremdbestimmt“
Die Belastung, permanent
funktionieren zu müssen und allüberall von jedermann angesprochen zu werden
(bis hin zum spontanen Fotoact auf offener Straße, wenn er mit dem Töchterl
spazieren geht), summierten sich zum Danke, ich danke ab!
Zudem hält der einstige „Echt Fett“-Frischling (den Oliver Baier entdeckte) das Theater für weitaus interessanter als das Fernsehen.
"Nur eine Schusswaffe könnte mich zwingen" Robert Heinrich I.: Nur das Beste – und es muss auch einmal ein bisserl brav sein. Österreich: Was war ungut am abgelaufenen Jahr? Robert Heinrich I.: Das ganze Brimborium um eine neue Regierung war erniedrigend für alle Beteiligten. Österreich: Hat die neue Regierung schon um Audienz beim Kaiser angesucht? Robert Heinrich I.: Bis jetzt noch nicht, aber ich erwarte es jede Minute. Österreich: Haben Majestät Tipps für die Regierung? Robert Heinrich I.: Nein. Wir wollen ja gar nicht regieren. Wir wollen nur bestimmen, regieren sollen andere ... Österreich: Herr Palfrader, wie war 2008 für Sie? Robert Palfrader: Fremd-bestimmt, sehr fremdbestimmt. Österreich: Wegen des großen TV-Erfolgs oder wegen Ihrer Aktivitäten auf verschiedenen Bühnen? Palfrader: Mein Leben an sich war fremdbestimmt, weil sich einfach sehr, sehr viel getan hat. Österreich: Theater oder TV: Was macht mehr Spaß? Palfrader: Theater spielen ist schon weitaus interessanter als Fernsehen. Österreich: Werden Sie bald wieder Theater spielen? Palfrader: Ja, 2010. Da spiele ich den Liliom am Volkstheater. Ich freu mich wahnsinnig auf diese Aufgabe. Österreich: Wie geht es mit Wir sind Kaiser weiter? Palfrader: Ende 2009 ist es auch mit dem Kaiser vorbei. Österreich: Endgültig? Palfrader: Nein, endgültig sag ich nicht, aber es gibt zumindest eine längere Pause. Österreich: Gehen Ihnen die Gäste langsam aus? Palfrader: Nein, es liegt nur an mir. Ich glaube, man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist. Das wird 2009 sein. Österreich: Lässt man Sie so einfach gehen? Der ORF ist doch angesichts von 500.000 Zuschauern pro Folge an einer Fortsetzung sicher brennend interessiert? Palfrader: Ich wüsste nix – außer einer Schusswaffe –, womit man mich zu irgendetwas zwingen könnte ... |