ESC als Friedensfeier

Song Contest wird Ukraine-Show

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„Ukraine: 12 Points“. Der ESC in Turin wird heute wohl auch zum Politikum: Pop gegen Putin! 

Turin. Ein bisschen Frieden! 1982 siegte Nicole mit ihrer Antikriegshymne für Deutschland beim ESC. Heute will ganz Europa ein ähnliches Zeichen für den Frieden und gegen Wladimir Putin setzen. Die Ukraine ist haushoher Favorit beim 66. Song Contest in Turin. Das fünfköpfige Rap-Folk-Kollektiv Kalush Orchestra gilt mit der Ethnohymne Stefania als klarer Wettkönig. Mit einer Siegeschance von nie da gewesenen 60 Prozent!

Gerechtfertigt. Mahmood & Bianco (Italien), Sam Ryder (England) und die Schwedin Cornelia Jakobs singen wohl nur mehr um Platz 2. Österreich ist ja bereits in der Vorrunde ausgeschieden. „Die Ukraine ist großartig. Auch unabhängig von dieser Situation wäre es gerechtfertigt, wenn sie gewinnen!“, schwärmt auch Conchita für Kalush.

Front. Ihr ESC-Auftritt grenzt fast an ein Wunder. Bei der Vorentscheidung wurden sie nur Zweite. Doch Siegerin Alina Pash musste wegen einer „Krim-Kontroverse“ zurücktreten. Auch der Auftritt in Turin war fraglich. Die Truppe, allesamt im wehrfähigen Alter, durfte die Ukraine nur mit einer Sondergenehmigung der Regierung verlassen. Nur Tänzer Vlad Kurochka musste an die Front.

„Kein Wort über den Krieg“. „Das Lied wurde lange vor dem Kriegsausbruch geschrieben. Er beinhaltet kein Wort über den Krieg“ erklärt Frontmann Oleh Psiuk die Hymne an seine Mutter. „Aber nun haben viele begonnen, neue Bedeutungen in den Text hineinzulesen und hier Mutter und Ukraine gleichzusetzen. Der Song bedeutet nun so vielen Menschen in der Ukraine etwas.“

Und ab heute wohl auch ganz Europa. Um 21 Uhr startet das Wettsingen auf ORF 1. Frühestens um 0.50 Uhr wird der Sieger gekürt. 

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