Großes Interview

Karina Sarkissova rechnet ab

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Die Prima-Ballerina zeigt sich aber auch von ihrer zerbrechlichen Seite.

Wo sie auftaucht, ist ein Skandal nicht weit: Karina Sarkissova (30) erregt seit fast fünf Jahren das Land. Zuletzt zog sich die Prima-Ballerina zwar nach Budapest zurück, um dort weiter an ihrer künstlerischen Karriere zu basteln. Doch selbst mit ihren Kurzauftritten als ORF-Jurorin in der Großen Chance sorgte sie wieder für Aufregung: Ob Popo-Affäre oder Zickenkrieg mit Juroren-Kollegin Zabine: Es geht um Streit, Neid und Missgunst. Im Interview mit ÖSTERREICH schlägt Sarkissova zurück. "Ich bin den Neidern dankbar. Denn diese zeigen mir, dass ich es geschafft habe und es Wert bin, dass man sich über mich unterhält", so die Prima-Ballerina.

So sexy ist Karina Sarkissova: Ihre besten Bilder

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Zwei Wochen im Paradies: Karina Sarkissova mit Sohn Gabriel in Dubai.

Zwei Wochen im Paradies: Karina Sarkissova mit Sohn Gabriel in Dubai.

Zwei Wochen im Paradies: Karina Sarkissova mit Sohn Gabriel in Dubai.

Zwei Wochen im Paradies: Karina Sarkissova mit Sohn Gabriel in Dubai.

Karriere
Zum Nationalfeiertag zeigt sich die gebürtige Russin, die seit 2011 einen österreichischen Pass besitzt, aber mit unserem Land versöhnlich: „Ich verdanke meine Karriere Österreich.“ Und sie erzählt erstmals, dass sie derzeit bis an den Rand der Erschöpfung trainiert, um ihren Job an der Staatsoper in Budapest – dort feiert sie heute Premiere – perfekt absolvieren zu können. Dazu kommt: Am 12. Jänner geht ihre Solo-Show 32 Fouettés im Theater Akzent in die nächste Runde. Sarkissova über die Dauerbelastung: "Manchmal fühle ich mich erschöpft und leer." Kraft gibt ihr, so die Omnipräsente, ihr Sohn Gabriel. Für ihn nimmt sie sich im Dezember eine kurze Auszeit: "Wir werden nach Paris fliegen, weil Gabriel sich das so wünscht …"

Karina Sarkissovas Po-Panne im TV

Karina soll auf dem Tisch Platz nehmen …

… und schon gewährt sie tiefe Einblicke …

… und schon gewährt sie tiefe Einblicke …

… bevor sie peinlich berührt errötet.

ÖSTERREICH: Gestern Abend Jurorin im ORF, heute Premiere als Prima-Ballerina an der Staatsoper in Budapest. Rasten Sie nie? Fühlt man sich da nicht irgendwann ausgepowert?
Karina Sarkissova: Ich stehe wirklich permanent unter Zeitdruck und es ist nicht leicht, vier Aufgaben gleichzeitig zu meistern. Ich bin Prima-Ballerina, Mutter, Jurorin und Model. Aber ich bin sehr dankbar, dass die Menschen um mich herum – von meinem Sohn bis hin zur Budapester Operndirektion – meine Leistungen sehr schätzen und mir mit der Planung helfen.
ÖSTERREICH: Sie trainieren acht Stunden täglich. Wie hält Ihr Körper das aus, Sie sind schon 30 Jahre alt …
Sarkissova: Mein Beruf fordert mir tatsächlich alle Kräfte ab. Aber ich kann auch nicht anders. Ich gebe meinem Publikum stets 110 Prozent. Manchmal fühle ich mich erschöpft und leer. Aber es gibt so viele Menschen, die mich motivieren, unermüdlich weiterzuarbeiten. An erster Stelle steht hier mein Sohn, der immer wieder sagt, wie stolz er auf mich ist.
ÖSTERREICH: Wo lebt Ihr Sohn Gabriel? Ist er mit in Budapest oder ist er mehr in Wien beim Vater?
Sarkissova: Gabriel lebt in Wien mit seinem Papa und wir sehen uns jedes Wochenende. Manchmal besucht er mich in Budapest. Auch den Sommer verbringen wir immer gemeinsam. Im Winter werden wir nach Paris fliegen, weil Gabriel sich das wünscht. Wir freuen uns schon sehr auf diese gemeinsame Zeit.
ÖSTERREICH: Heute ist Nationalfeiertag. Wie sehr fühlen Sie sich als Österreicherin und wie gut fühlen Sie sich im Land angenommen und aufgenommen?
Sarkissova: Ich reise sehr viel, ja. Aber ich schätze es unendlich, Österreich als mein Zuhause bezeichnen zu dürfen. Bis auf ein paar Neider habe ich hier nur Freunde und schöne Erlebnisse. Ich bin auch den Neidern dankbar. Denn diese zeigen mir, dass ich es geschafft habe und es Wert bin, dass man sich über mich unterhält. Ich verdanke meine Karriere Österreich!
ÖSTERREICH: Egal wo Sie in Österreich auftauchen, Sie stehen sofort im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie sehr brauchen Sie es, im Zentrum zu stehen, wie sehr nervt Sie das aber auch?
Sarkissova: Mein Leben ist so fabelhaft und turbulent, dass es eben immer Diskussionen auslöst. Es ist fast unvermeidbar, dass ich die Aufmerksamkeit der anderen errege – oft auch mit Blödsinnigkeiten, die bei anderen keine Bedeutung hätten. Ich selbst forciere das keinesfalls. Ich lebe mein Leben und genieße es in vollen Zügen!
ÖSTERREICH: Besonders Ihre Auftritte im ORF polarisieren. Ist das Fernsehen Ihre Zukunft oder bleibt es weiterhin das Ballett?
Sarkissova: Ballett steht für mich im Vordergrund, alles andere ist nur Spaß für mich und eine Nebenbeschäftigung. Ich möchte bestimmt noch zehn Jahre tanzen, meine Fähigkeiten dann aber anderweitig einsetzen: Schauspiel, Choreografie, Design, aber auch Fernsehen interessieren mich. Ich liebe es eben, ganz unterschiedliche Rollen zu spielen und mich ständig zu verwandeln. Ich bin auch privat oft nicht zu erkennen. Mein Beruf greift also auch in mein Privatleben tief ein …
ÖSTERREICH: Sie engagieren sich für Integration, modeln, sind Prima-Ballerina an der Staatsoper in Budapest und sind ORF-Jurorin: Wie sehr würden Sie sich wünschen, mit allen diesen Funktionen den Absprung weg von Skandälchen – Stichwort „Popo-Affäre“ – in die Seriosität endgültig zu schaffen?
Sarkissova: Wissen Sie, alles ist so relativ: Wenn ich in New York, Budapest, Madrid oder sonst wo in der Welt tanze, scheinen alle diese Skandälchen, die hier in Österreich aufgeblasen werden, nur unbeholfen und lächerlich.
ÖSTERREICH: Im ORF sind Ihre Auftritte aber sehr oft mit Skandalen und Skandälchen behaftet. Warum das? Läuft da was falsch?
Sarkissova: Ich selbst bekomme das meiste gar nicht mit und wundere mich dann, wie langweilig es in Österreich gerade zugehen muss, dass man sich wochenlang mit mir beschäftigt – sogar wenn ich nicht da bin und nichts sage und schon gar nicht mit irgendwem streite. Das meiste saugt sich da irgendwer aus den Fingern. Es ist ohne Substanz. Ich gehe damit aber locker um. Man will mich eben (lacht).
ÖSTERREICH: Sie haben als Prima-Ballerina schon so viel erlebt – und sagten einmal zu mir im Interview, dass das Leben als Künstlerin eben offener ist als ein normales Leben. Was waren Ihre wichtigsten Erfahrungen?
Sarkissova: Als Künstlerin und als Mensch bin ich wahnsinnig glücklich, die Rollen zu tanzen, die mich prägen und erfüllen: Fast permanent verliebt und geliebt zu sein, Erfolge zu feiern und die Arbeit zu genießen, das ist es, was mein Leben ausmacht. Nur die wenigsten verstehen, was im Leben das Wichtigste ist. Zu leben, wie DU es für richtig und schön empfindest und was deinem Wesen entspricht. So lebe ich!
ÖSTERREICH: Bereuen Sie es, dass Sie so offen über Ihr Leben geplaudert haben? Würden Sie das wieder tun?
Sarkissova: Ich bereue nichts!

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