(W)einsame Spitze

Zechners letzter Tränen-Akt

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Premiere und Abschied bei Sister Act. Kathi Zechner weinte.

Und plötzlich kullerten bei der neuen starken Frau des ORF die Tränen. Mit Sister Act feierte Kathi Zechner (48) am Donnerstag im Wiener Ronacher ihre vorletzte Premiere vor dem neuen ORF-Job. Und ebenso groß wie der Applaus für den rasanten Nonnen-Tanz waren Zechners Emotionen. Sie heulte Rotz und Wasser. „Nun geht meine Ära als Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien zu Ende. Das ist heute meine vorletzte Premiere und ich nehme Abschied. Ich kann meine Gefühle gar nicht in Worte fassen – es zerreißt mich gerade innerlich.“ Selten hat man die eiserne Lady so aufgewühlt erlebt.

Teamgeist
„Auf der einen Seite freue ich mich natürlich wahnsinnig auf meine neuen Aufgaben, aber leicht fällt mir das Gehen nicht“, schluchzte sie in ihren Riesen-Blumenstrauß (ein Geschenk von Generaldirektor Thomas Drozda). „Gerade dieses Stück ist mir sehr am Herzen gelegen – es versprüht so viel Liebe und Zusammenhalt. Das ist es auch, was ich gerne mitnehmen möchte, Teamgeist. Mein Ziel ist es, diesen Spirit in mein neues Team zu bringen, denn dann kann man all das erreichen, was man sich vorgenommen hat.“

Göttlich: Schönborn
Zechners Tränen als Highlight einer Sensations-Premiere, die von Peter Weck über Franziska Weisz bis Ben Becker alle begeisterte. Als Star des Abends entpuppte sich nicht nur Hauptdarstellerin Ana Milva Gomes, die als Dolores brilliert, sonder vor allem Michael Schönborn (65), alias Monsignore O’Hara. Er tanzte mit Gottes Segen und unter der Obhut seines Bruders Kardinal Christoph Schönborn (66), der in der ersten Reihe andächtig zusah.

Auftritt
„Mein Bruder war großartig. Das war mir klar, er hat schon viele tolle Rollen gespielt und als Bub war er auch Ministrant – da konnte ja nichts schiefgehen“, schwärmte der Kardinal bei der anschließenden Feier im Rathaus. Dort kämpfte Zechner ob der vielen TV-Kameras und der durch die vielen Tränen verwischten Schminke um Contenance. „So kann ich ja vor keine Kamera treten. Ach, wär’ ich jetzt gerne Schauspielerin, dann könnt ich das einfach ein bissi überspielen …“

(cor)

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