Österreicher essen zu wenig und zu spät

Ernährungsfehler

Österreicher essen zu wenig und zu spät

Wenn die Fastenzeit beginnt, dann wachsen jedes Jahr neue Diäten wie die Schwammerln aus dem Boden. Kohlenhydrate ja oder nein, jeden zweiten Tag nichts essen, ab 17.00 Uhr Dinner-Cancelling: Die Österreicher sind mit der Überzahl an Angeboten zumindest eines - verwirrt. Wenn von den Diätwilligen etwa Fragen kommen wie "Darf ich bei Krankheit ein zuckerfreies Hustenzuckerl lutschen?", dann ärgert das Ernährungsexpertin Christina Lachkovics-Budschedl: "Sich ständig etwas verbieten, das kann nicht funktionieren. Das hat nichts mit Realität zu tun."

Diashow Die 15 gesündesten Lebensmittel

Kohlsprossen

Kohlsprossen zählen zu den gesündesten Lebensmitteln. Sie schützen vor Krebs.

Heidelbeeren

Die kleinen Beeren sind reich an Antioxidantien. Diese Schutzstoffe fangen schädliche Stoffwechselprodukte ab und schützen so vor Krebs und Gefäßerkrankungen. Brombeeren, Preiselbeeren, Kirschen oder rote Trauben sind ebenso gesund.

Bohnen

Hülsenfrüchte wie Bohnen enthalten neben pflanzlichem Eiweiß besonders wertvolle Ballaststoffe, die den Darm gesund und den Cholesterinspiegel niedrig halten. Linsen oder Erbsen sind ähnlich gesund.

Brokkoli

Voll mit Folsäure und schützenden Polyphenolen, welche auch Krebs vorbeugen können.

Haferflocken

Hafer ist reich an Eisen und Magneisum.

Joghurt

Die Milchsäurebakterien sorgen für eine gesunde Darmflora. Auch das wichtige Knochenmineral Kalzium ist in Joghurt und anderen Milchprodukten enthalten.

Kürbis

Kürbisse bringen jede Menge Carotiniode auf den Teller und die spielen eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung gegen Krebs und Gefäßkrankheiten.

Orange

Orangen, Zitronen, Mandarinen und Grapefruits liefern viel Vitamin C und schmecken lecker.

Pute

Mageres Fleisch, wie Putenbrust, liefert hochwertiges Eiweiß und Eisen.

Spinat

Spinat ist ein echter Superstar unter den Gemüsesorten. Er enthält eine Fülla an Nährstoffen: B-Vitamine, Magnesium, Zink und Folsäure.

Soja

Soja besticht durch seinen hohen Gehalt an hochwertigem Eiweiß. Die Hülsenfrucht ist ebenfalls reich an Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren und Isoflavonen. Letztere senken den Cholesterinspiegel und beugen Krebs vor.

Grüner Tee

Der hohe Gehalt an Flavonoiden senkt das Schlaganfallrisiko und beugt Krebs vor.

Tomaten

Tomaten sind reich an Lycopin, welche die schädlichen Radikale im Körper abfangen. Der Stoff schützt das Herz und beugt Herzinfarkt vor.

Nüsse

Nüsse sind außerordentlich gesund. Sie sind reich an ungesättigte Fettsäuren, welche Herz und Gefäße schützen.

Lachs

Liefert wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Auch Eiweiß, B-Vitamine und Vitamin D ist reichlich enthalten. Heilbutt, Thunfisch, Sardinen und Hering sind ebenfalls gesund.

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Grundregeln des Essens

Rechtzeitig, regelmäßig, ausreichend - sind die Grundregeln des Essens, meinte Lachkovics-Budschedl über "die natürlichste Sache der Welt". "Wenn ich das beherzige, dann hab ich schon gewonnen. Die Menschen essen zu wenig und holen es zu spät nach." Die Expertin: "Es geht um ein ganz ordinäres Essverhalten. Wenn ich die Leute mit diversen Verboten festnagle und sie ständig Kalorien zählen lasse und sogar das Gemüse limitiere, dann ist das unsinnig." Wenn man sich um 180 Grad verbiegen muss, dann kommt irgendwann das alte Schema durch, sagte die Expertin.

Zu wenig, zu unregelmäßig
Lachkovics-Budschedl, die bereits Schwimmer Markus Rogan und Fußballer Andi Herzog zu einer fitteren Figur verholfen hat, sieht vor allem einen großen Fehler, den die Österreicher in Sachen Ernährung immer wieder machen: Sie essen zu wenig und zu unregelmäßig. "Eine Kundin von mir, sie war ein bisschen stärker und wollte abnehmen, sie hat einfach nichts mehr gegessen. Ihr Mann konnte nicht mal mehr mit ihr Fortgehen. Sie musste erst wieder ein entspanntes Verhältnis zu ihrer Ernährung aufbauen, dann hat sie abgenommen und auch ihr Gewicht gehalten. Sie hätte niemals gedacht, dass das möglich ist", erzählte die Ernährungswissenschafterin.

Rechtzeitiges essen

"Die meisten frühstücken wenig bis gar nicht, doch dabei ist gerade das Frühstück die Initialzündung, der Körper bekommt Energie, ohne dem wird der Heißhunger geschürt", erklärte die Expertin. "Es geht nicht um supergesund, sondern um rechtzeitiges essen." Das würde besonders viel beschäftigen Menschen den klassischen Ring am Bauch bescheren. "Sie essen nicht rechtzeitig, sind immer um ein Alzerl zu spät. Der Körper fährt das System komplett runter. Wenn dann der große Energieschub kommt, kann der Körper das nicht mehr verarbeiten."

Viele Menschen hätten schon unzählige Erfahrungen mit Diäten gemacht. "Die vielen Bücher und Zeitschriften erzählen ja immer etwas Anderes. Am besten, man drückt da wieder auf den Reset-Knopf", so Lachkovics-Budschedl. "Ich muss mich ehrlich für den Menschen interessieren, für seine Geschichte, wie sein Leben abläuft. Nur so kann ich ihm zu Hilfe kommen." Die Ernährungsexpertin warnte von Scharlatanen, die "da das große Geld riechen und nicht an den Menschen denken". Betroffene würden nicht erfolgreich abnehmen, sondern lange an diese Unternehmen gebunden werden. "Man will ja mit diesen Menschen weiterhin Geld machen. Ich freu mich, wenn sich bei mir ein Klient verabschiedet und er mich nicht mehr braucht."

Ernährungsberatungen
Großes Risiko sind Anbieter von billigen Ernährungsberatungen. "Vor allem das Onlinegeschäft ist mit weniger Aufwand und mehr Geld verbunden. Da sitzen billige Arbeitskräfte dahinter, sonst könnten sie es nicht so billig anbieten. Für eine persönliche Beratung muss ich viel mehr Zeit investieren. Ich brauche für einen Klienten mindestens eine Stunde. Es soll ja die Qualität nicht darunter leiden." Onlinebetreuung könne sinnvoll sein, wenn es mit einem persönlichen Touch versehen sei. Nicht jeder hat einen Ernährungsberater in unmittelbarer Nähe, sagte Lachkovics-Budschedl, die auch Klosterschwestern und Pfarrer zu ihren Klienten zählen kann. Auch Kunden aus der Schweiz oder Deutschland würden von ihr über das Internet beraten.

Heißhunger
Sogar Spitzensportler Markus Rogan, der in den USA lebt, hat sich falsch ernährt und von Lachkovics-Budschedl einen komplett neuen Plan bekommen. Der Schwimmer hatte sich mit einer kohlehydratarmen Ernährung den Hunger bis zum Abend angesammelt, was Heißhunger nach dem Training auslöste. Die Ernährung in Los Angeles war für Rogan aufgrund der vielen Zuckerinhaltsstoffe nämlich gar nicht so einfach. "Dort ist Milch ohne Zucker schwer zu bekommen", sagte Lachkovics-Budschedl. Sie empfahl dem Sportler, reichhaltig zu frühstücken, ausreichend zu Mittag und gegen Abend kontrolliert zu essen.

Die Menschen würden sich mit der permanenten Gewichtskontrolle unglaublichen Stress zumuten. "Wenn man Stress hat, dann produziert der Körper Kortisol. Dieses Stresshormon verursacht vor allem im Bauchbereich für Fetteinlagerung", so Lachkovics-Budschedl. "Die beste Kontrolle ist, seine Turnübungen nackt vor einem Spiegel praktizieren. So sieht man die Veränderungen am besten."

Buchtipps: Christina Lachkovics-Budschedl, "Kohlenhydrate sind keine Dickmacher" (Kneipp Verlag, ISBN 978-3-7088-0514-6) sowie "Kohlehydrate sind keine Dickmacher - Das Kochbuch" (Kneipp Verlag, ISBN 978-3-7088-0548-1.
Angela Mörixbauer und Markus Groll "Die 50 größten Diät-Lügen" (Krenn Verlag)

So sparen Sie Fett 1/8
Pfanne richtig erhitzen Die Temperatur macht's! Wird das Fleisch in eine heiße Pfanne gelegt, bildet sich schneller eine Kruste und das Fleisch saugt weniger Fett auf. Auch die Fritteuse sollte richtig heiß sein, bevor sie in Betrieb genommen wird. Nach dem Frittieren sollten Sie Pommes und Co. kurz auf Küchenpapier legen. Das saugt überflüssiges Fett auf.
Ab in den Ofen! Manche Speisen werden auch im Ofen richtig knusprig. Kartoffelpuffer und Fischstäbchen müssen nicht unbedingt in der Pfanne zubereitet werden. Sie gelingen auch im Ofen und sind somit wesentlich fettärmer.
Keine Mayo Saucen mit Mayon und Sahne sind richtige Fettbomben. Leckere Saucen gelingen auch mit Joghurt und Sauerrahm und können beispielsweise mit ein bisschen geriebener Kartoffel gebunden werden.
Garen Wer Fleisch oder Fisch im eigenen Saft gart, kann auf zusätzliches Fett verzichten. Alufolie und Bratfolie eignen sich dazu am besten. Auch dünsten oder dämpfen spart jede Menge Fett.
Figurfreundliche Alternativen Statt fettigen Käse auf die Lasagne zu streuen, können Sie auch mal zu figurfreundlicheren Varianten greifen. Mischen Sie Semmelbrösel, Joghurt, Hüttenkäse und etwas Parmesn und geben Sie es als oberste Schicht auf Ihren Auflauf. Schmeckt lecker und spart jede Menge Fett.
Leichte Desserts Bereiten Sie süße Cremes oder Mousse mit frisch geschlagenem Eischnee zu und verzichten Sie auf Sahne. Schmeckt luftig locker und spart Fett.
Joghurt selber machen Auch in Fruchtjoghurts versteckt sich jede Menge Fett. Kaufen Sie lieber fettreduzierte Naturjoghurts und mischen Sie sich Ihr Lieblingsobst selbst hinein. 
 Leichte Dressings Im Salat steckt wenig Fett, im Dressing häufig viel. Bestellen Sie im Restaurant das Salatdressing separat, dann können Sie selbst Ihren Salat abmachen.

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