Wie oft putzen Sie Ihren Kühlschrank?

Keimschleuder

Wie oft putzen Sie Ihren Kühlschrank?

Im Haushalt lauern viele Bakterien! Vor allem da, wo man sie nicht gleich vermutet: Der Kühlschrank ist ein beliebter Tummelplatz für zahlreiche Krankheitserreger.

Nur jeder Dritte putzt seinen Kühlschrank einmal im Monat oder öfter. Jeder Fünfte reinigt die kalte Lagerstätte für Verderbliches nur ein- bis zweimal im Jahr. So das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

Salmonellen und Co.
"Damit der Kühlschrank nicht zur Keimschleuder wird, sollte neben der regelmäßigen Reinigung auch jedes kleine Malheur zwischendurch gleich beseitigt werden, zum Beispiel wenn Fleischsaft oder Auftauwasser ausgetreten sind", rät Ernährungswissenschaftlerin Nicole Battenfeld von der TK. Sonst bestehe die Gefahr, dass Lebensmittel, die vor dem Verzehr nicht erhitzt werden, mit Salmonellen oder anderen gefährlichen Keimen in Kontakt kommen.

Richtig einräumen
Herrscht außerdem Chaos im Kühlschrank, erschwert das nicht nur die Suche. Auch die Qualität der Lebensmittel kann darunter leiden, und manches verdirbt schneller als nötig. Auch liegen oft Dinge im Kühlschrank, die dort eigentlich gar nicht hingehören. Battenfeld erläutert, wie man Äpfel, Butter, Käse und Co. am besten lagert, damit diese ihre wertvollen Inhaltsstoffe behalten und nicht zur Gesundheitsgefahr werden.

Nicht überfüllen!
"Auch wenn der Kühlschrank eine wunderbare Möglichkeit bietet, Verderbliches länger aufzubewahren, gilt: nicht überfüllen!", sagt Battenfeld. Wenn kein Platz mehr zwischen den einzelnen Produkten bleibe, könne die Luft nicht ausreichend zirkulieren. Die Folge ist, dass die Lebensmittel nicht optimal gekühlt werden und schneller verderben. Bei herkömmlichen Geräten ist die Temperatur im Kühlschrank nicht überall gleich. Am kältesten ist es in der Nähe des so genannten Verdampfers, also an der Rückwand und der darunterliegenden Glasplatte. Nach oben hin wird es kontinuierlich wärmer. Auch in den Gemüse- und Türfächern herrschen mildere Temperaturen. "Damit die Lebensmittel länger haltbar sind, gehört jedes Produkt an den richtigen Platz", erklärt die TK-Ernährungsexpertin:

- Obst und Gemüse in den dafür vorgesehenen Fächern aufbewahren - 
     am besten getrennt.
   - Leicht verderbliche Produkte wie Fisch, Frischfleisch oder Wurst
     auf der Glasplatte lagern.
   - Eine Etage höher lassen sich Milchprodukte wie Joghurt und Sahne
     gut aufbewahren.
   - Ganz oben haben Käse, zubereitete Speisereste oder Geräuchertes 
     ihren Platz.
   - Lebensmittel, die nur leicht gekühlt werden müssen, wie Butter, 
     Eier oder Marmelade, sind in der Kühlschranktür am besten 
     aufgehoben. Auch Getränke, Dressings oder Tuben finden dort 
     ihren Platz. 

Was nicht in den Kühlschrank gehört
Brot oder Speiseöl muss nicht in den Kühlschrank. Auch manche Obst- und Gemüsesorten reagieren auf die darin herrschenden Temperaturen mit Kälteschäden oder verlieren ihr Aroma. Ananas, Avocados, Bananen, Mangos, Papayas, Zitrusfrüchte und Melonen sollten in einer möglichst dunklen und kühlen Ecke aufbewahrt werden, falls kein Keller oder keine Speisekammer verfügbar ist. Und: "Äpfel müssen immer getrennt von anderem Obst oder Gemüse gelagert werden, da sie das Reifehormon Ethylen produzieren", erklärt Nicole Battenfeld. Umgekehrt könne man gezielt eine schnellere Reifung von noch grünen Bananen oder Tomaten bewirken, wenn man sie neben Äpfel legt. Tomaten gehören übrigens ebenso wenig in den Kühlschrank wie Auberginen, Gurken, grüne Bohnen, Kartoffeln, Kürbis, Paprika und Zucchini. "Pflanzliche Lebensmittel schmecken frisch am besten und haben nur dann ihren vollen Nährstoffgehalt. Hier gilt: lieber öfter kleinere Portionen einkaufen und direkt verzehren", rät die TK-Expertin.

Speisereste sollte man schnell abkühlen und in fest verschlossenen Behältern in den Kühlschrank stellen. Grundsätzlich ist es besser, Lebensmittel immer gut verpackt zu lagern. So vermeidet man, dass etwa Wurst oder Käse austrocknen und Milchprodukte fremde Gerüche annehmen. "Auch aus hygienischen Gründen gehören Frischfleisch oder Fisch in verschließbare Verpackungen. Geöffnete Konserven sollte man umfüllen", empfiehlt Battenfeld.

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