Ausdauersport hilft bei Asthma

Lungenerkrankungen

Ausdauersport hilft bei Asthma

Anlässlich des diesjährigen Welt-Spirometrietages startet die European Respiratory Society gemeinsam mit den nationalen Lungengesellschaften die Initiative "Move Your Lungs", mit der europaweit auf die Wirksamkeit von (Ausdauer-)Training bei Lungenerkrankungen hingewiesen wird. Die Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung) ist die wichtigste nicht-invasive Früherkennungsmaßnahme bei Asthma und chronisch obstrukiver Lungenerkrankung (COPD).

Asthma und COPD
Lungenkrankheiten zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Rund 500 Millionen Menschen müssen mit Asthma oder der COPD - dies vor allem als Folge des Rauchens - leben. In Österreich wird allein die Zahl der an COPD-Erkrankten auf eine Million geschätzt. Die meisten wissen allerdings (noch) nichts davon.

Diagnose und Therapie

"Rechtzeitige Diagnose, Therapie und gezielte Bewegungsprogramme können Pflegebedürftigkeit verhindern und ermöglichen ein unabhängiges Leben. Effizienteste Maßnahme der Früherkennung ist der Lungenfunktionstest mittels Spirometrie: Schnell, kostengünstig, leicht durchzuführen, für die Patienten nicht belastend. Effizienteste Maßnahme für Betroffene, den Krankheitsverlauf positiv zu  beeinflussen: Gezielter Muskelaufbau und regelmäßiges Ausdauertraining - Training für chronisch Kranke", hieß in einer Aussendung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖPG).

Das zeitliche Zusammentreffen der Olympischen Spiele 2012 in London (27. Juli bis 12. August) mit der diesjährigen ERS-Awareness-Kampagne (27. Juni bis 5. September) waren Anlass für die Themenwahl. "Dieses Zusammentreffen nutzen wir, um im Rahmen unserer jährlichen Awareness-Initiative zur Lungengesundheit heuer auf die hohe Bedeutung sportlicher Aktivitäten für Lungenkranke hinzuweisen", erläuterte ERS-Präsident Klaus Rabe, ärztlicher Direktor und medizinischer Geschäftsführer des Zentrums für Pneumologie und Thoraxchirurgie Großhansdorf (Universität Kiel).

Aufklärungsbedarf
Rabe zitierte dazu eine aktuelle internationale Studie in vier Kontinenten: Rund 5.000 Erwachsene (in Indien, Mexiko, USA und Großbritannien) wurden zum Thema Lungengesundheit befragt und "die Ergebnisse zeigen, dass hier nach wie vor enormer Aufklärungs- und Informationsbedarf besteht: Nur fünf Prozent der Befragten gaben an, sich vor einer Lungenerkrankung zu fürchten, während fast doppelt so viele (neun Prozent) Angst vor einem Schlaganfall haben. 38 Prozent der Befragten fürchten sich vor Krebs, 19 Prozent vor einer Herzerkrankung."

Das spricht eindeutig für eine mangelnde Sensibilisierung der Öffentlichkeit in diesem Bereich. Tatsache ist, dass in Österreich Lungenkrebs bei Männern die häufigste und bei Frauen die dritthäufigste Todesursache unter den Krebserkrankungen ist. Faktum ist auch, dass die WHO die chronisch obstruktiven Lungenerkrankung weltweit zur vierthäufigsten Todesursache erklärt hat.

In Österreich kämpft die ÖGP seit Jahren um den  breiten Einsatz der Spirometrie (Lungenfunktionstest) in den Ordinationen der Allgemeinmediziner. "Das ist die einzige  Möglichkeit, um der hohen Dunkelziffer an Lungenkranken in Österreich zu begegnen. Menschen, die keine Ahnung haben, dass sie davon betroffen sind, müssen frühzeitig 'entdeckt'  und einer entsprechenden Betreuung schon im Anfangsstadium zugeführt werden", umriss ÖGP-Präsidentin Sylvia Hartl, Oberärztin an der 1. Internen Lungenabteilung im Otto Wagner Spital (Wien), die Situation. Das bedeute Gewinn an Lebensqualität und Verzögerung des Fortschreitens solcher Erkrankungen.
 

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