Neue Waffen gegen EHEC & Co

Stumpfe Waffen. Nicht nur gegen den Darmkeim EHEC sindAntibiotika machtlos, immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen gegen Penicillin & Co. Schuld daran ist laut WHO der unkritische Einsatz von Antibiotika in den letzten Jahrzehnten. Weltweit suchen Wissenschaftler daher nach neuen Therapien gegen gefährliche Krankheitserreger.

Durchbruch
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig haben jetzt eine Alternative zu den etablierten Antibiotika gefunden: Sogenannte "antimikrobielle Peptide" sollen künftig den Kampf mit Bakterien aufnehmen. Die künstlich hergestellten kurzkettigen Aminosäuren wirken im Labor bereits gegen Enterokokken, Hefe-und Schimmelpilze. Sie können sogar bestimmte Streptokokken, die Karies verursachen, abtöten.

Neue Therapien
Die Peptide docken an die Zellwände der Bakterien an und durchdringen sie. "Entscheidend ist außerdem, dass die in unseren Tests identifizierten Peptide gesunde Körperzellen nicht schädigen", erklärt Studienleiter Andreas Schubert.

Die neuen Waffen sollen künftig nicht nur gefährliche Infektionskrankheiten therapierbar machen, sondern sollen auch in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, um die Keimbelastung zu reduzieren.