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So schützen Sie sich vor Einbrechern

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In der Urlaubszeit haben Einbrecher oft leichtes Spiel. Das hilft.

Präventionsziel müsse es sein, einen Einbruchsdiebstahl so schwer und zeitaufwendig wie möglich zu machen. "Die Mehrheit der Einbrecher gibt bereits nach fünf Minuten auf", sagte August Baumühlner, Chefinspektor des Landeskriminalamtes (LKA) Wien. "Die Tat selbst muss ruck-zuck gehen, möglichst ohne Spuren zu hinterlassen." Der Experte hat im Gespräch mit der APA darauf hingewiesen, dass eine Fülle von Maßnahmen notwendig ist, um Häuser und Wohnungen einbruchssicher zu machen.

Keine Urlaubsankündigung auf Facebook

"Urlauber sollten sich rechtzeitig über maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte informieren und die jeweiligen Vorkehrungen treffen", mahnte Baumühlner. Er warnte auch vor Urlaubsankündigungen in Social Networks: "Auf Facebook, Twitter und Co. haben Beiträge a la 'Wir sind jetzt zwei Wochen in Italien' absolut nichts verloren!", so Baumühlner. Dies gleiche, ebenso wie ein Anrufbeantworter, der jedem freudig mitteilt, dass die Bewohner noch mindestens drei Wochen im Ausland sind, einem "Aufruf zum Einbruch".

Nachbarschaftshilfe
Leerstehende Häuser ziehen Diebe an. "Zeichen der Anwesenheit setzen und Zeichen der Abwesenheit vermeiden", empfahl der Experte. Nachbarschaftshilfe sei hier besonders wichtig, Reisende sollten sich unbedingt im Vorfeld mit den Nachbarn absprechen. Während der Abwesenheit sollten die Briefkästen geleert, Zeitungen und Werbematerial beseitigt werden. Weiters wies Baumühlner auf die Möglichkeiten von Zeitschaltuhren, die Fernseher und Licht ein- bzw. auch ausschalten, hin. Aber auch Nachbarn könnten gebeten werden, während des Urlaubs öfters das Licht einzuschalten, dies schrecke potenzielle Einbrecher ab.

Experten raten zu Alarmanlage

Insgesamt 4.513 Mal wurde im ersten Quartal 2011 in österreichische Wohnungen und Häuser eingebrochen. Dies sind um 152 Einbrüche mehr als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Den besten Schutz biete natürlich eine Alarmanlage. Der Experte erinnerte sich an einen Fall, bei dem eine solche böse Überraschungen vermieden hätte. "Als eine Familie vom Urlaub heimkehrte, fehlte im Haus der Möbeltresor. Dieser hatte 400 Kilo Eigengewicht und wurde von den Einbrechern einfach aus der Wand gerissen." Dies ist laut Baumühlner kein Einzelfall.

Sicherheitstür
Schlecht gesicherte Fenster, Eingangs- und Terrassentüren kommen Langfingern besonders zu Gute. Baumühlner empfahl die Anschaffung einer Sicherheitstür ab der Widerstandsklasse 3. "Um diese zu öffnen, müssen Einbrecher mindestens fünf Minuten mit Brachialgewalt darauf einwirken." Eine kostengünstige Schutzmöglichkeit stellen auch Balkenriegel dar. Sie werden an der Türinnenseite im unteren Drittel des Türblattes montiert.

Interessierte Bürger können sich täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat von 10.00 bis 16.00 Uhr beim kriminalpolizeilichen Beratungsdienst in der Andreasgasse 4 in Wien-Neubau informieren. In den Bezirken gibt es eigens ausgebildete Eigentumspräventions-Beamte. Hilfe gibt es auch bei der Hotline für Kriminalprävention unter 0800 216 346.
 

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