Kutoglu modernisiert Güls Kopftuch

Schwere Aufgabe

Kutoglu modernisiert Güls Kopftuch

Ein türkischer Modemacher aus Wien soll das Kopftuch der designierten türkischen Präsidentengattin Hayrünnisa Gül "modernisieren". Er habe einige Ideen, die er in den kommenden Tagen mit Frau Gül besprechen wolle, sagte Ali Kutoglu in der Zeitung "Hürriyet" vom Donnerstag. Das Kopftuch von Frau Gül ist in der Türkei ein hoch sensibles Thema, weil sie nach der erwarteten Wahl ihres Mannes zum Staatspräsidenten die erste moderne türkische First Lady mit islamischer Kopfbedeckung sein würde.

Nach Plassnik kommt Gül
Gegner Güls sehen im Kopftuch ein Symbol des politischen Islam; dagegen verteidigte Gül seine Frau mit den Worten, sie habe das Recht, sich nach eigenen Vorstellungen zu kleiden. Kutoglu hat in den vergangenen Jahren unter anderem Kleidungsstücke für Außenministerin Ursula Plassnik entworfen. Frau Gül kennt er nach eigenen Angaben seit fünf Jahren. Hayrünnisa Gül habe seitdem mehrere Stücke seiner Kollektionen gekauft.

Modernisiertes Kopftuch nach Wahl
Mit Güls Wahl zum Staatspräsidenten durch das Parlament in Ankara wird spätestens am 28. August gerechnet. Danach wird der neue Präsident voraussichtlich sofort sein Amt antreten - das bedeutet, dass Hayrünnisa Gül sich darauf einstellen muss, in weniger als zwei Wochen als Präsidentengattin in der Öffentlichkeit aufzutreten. Gül hatte nach seiner im Frühjahr gescheiterten ersten Präsidentschaftskandidatur davon gesprochen, dass seine Frau sich Gedanken über ein "modernisiertes" Kopftuch gemacht habe. Details wurden aber nicht bekannt. In den vergangenen Jahren wurden in der Türkei verschiedene Vorschläge dafür diskutiert, wie islamische Vorschriften mit dem Kopftuchverbot in staatlichen Institutionen der Türkei vereinbart werden könnte. Zu den Lösungsansätzen zählten unter anderem Hüte, Mützen und Perücken.

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