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Wie gefährlich sind Sprossen wirklich?

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EHEC-Auslöser? Risikogruppen sollten die Keimlinge nicht roh essen.

Sprossen sind keimende Samen von Pflanzen. Am bekanntesten sind Sojasprossen, bei denen es sich um die Sprossen der Mungobohne handelt. Die Keimlinge sind reich an Eiweiß und Vitaminen und werden gerne als Rohkost verwendet. Allerdings sind Sprossen auch immer wieder Grund für lebensmittelbedingte Infektionen, weshalb Gesundheitsbehörden seit langem vor rohem Verzehr warnen. Vor allem bestimmte Risikogruppen - dazu gehören Kinder, Senioren, Schwangere und geschwächte Menschen - sollen Keimlinge nicht roh essen.

Träger von Salmonellen und Co.
Denn Sprossen können Träger von Krankmachern wie Salmonellen, Noroviren und eben auch EHEC sein. In Japan waren Sprossen vor Jahren Grund für einen EHEC-Ausbruch: Nach dem Verzehr von Rettich-Sprossen erkrankten dort nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mehr als 10.000 Menschen. Die Sprossen wurden demnach durch Rinder-Dung auf dem Feld verschmutzt.

Keime vermehren sich stark

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellte bei einer Untersuchung fest, dass sich Keime in fertig verpackten Sprossen innerhalb weniger Tage stark vermehren und "am Ende des Verbrauchsdatums eine überdurchschnittlich hohe Keimbelastung für den Verbraucher darstellen" können.

Lieber kochen!
Viele Menschen ziehen zu Hause Sprossen. Dort lauern mikrobielle Gefahren: Da die Keimlinge aus der Erde gezogen werden, besteht das Risiko, dass sie die Verschmutzung mit der Erde aufnehmen. Wenn möglich sollten Sprossen also durchgekocht werden.
 

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EHEC -Bakterien: Stammt der Killer-Keim aus Sprossen?

Sie sind würzig und knackig, beliebte Energie-und Eiweißlieferanten und zieren so manchen Salat: Sprossen.

Die kleinen weißen Keimlinge, die es im Bioladen, auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt gibt, sind seit Sonntagabend ins Visier der EHEC-Ermittler gerückt.

Insgesamt 40 Sprossenproben wurden unter anderem aus dem Wasser, von Arbeitstischen und aus der Lüftungsanlage des inzwischen geschlossenen Betriebs in Bienenbüttel genommen.

Allerdings sei völlig unklar, ob der EHEC-Erreger nachgewiesen werden kann.

Laut Ministerium gibt es eine "heiße Spur" zu den Sprossen.

Doch einen eindeutigen Labornachweis gibt es noch nicht, dass es die Sprossen sind, die schuld sind an der EHEC-Epidemie mit mehr als 20 Toten.

Ins Visier der Lebensmittelexperten ist nun ein Bio-Betrieb in der kleinen 6500-Einwohner-Gemeinde Bienenbüttel im niedersächsischen Kreis Uelzen geraten.

Mehrere Mitarbeiter bekamen dort Durchfall, eine erkrankte nachweislich an EHEC.

Bisher haben die Behörden in Niedersachsen allein aufgrund der Lieferkette dieses Betriebes Alarm geschlagen: Der Hof züchtet Sprossen, die er in Mischungen und einzeln an Reformhäuser und Großhändler, aber auch an einige Einzelkunden vertreibt, die diese auf Wochenmärkten in verschiedenen deutschen Städten verkaufen. Insbesondere die Mischung "Milde Sprossen" steht im Zusammenhang mit EHEC in Verdacht.