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Wahrnehmung von Geld macht habgierig

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Personen, die Bilder mit Geld sehen, sind weniger spendenbereit.

Die passende Studie zu den diversen Korruptionsskandalen in Österreich haben Psychologen der Webster University in Wien veröffentlicht: Allein die Wahrnehmung von Geld reiche aus, um Personen habgieriger zu machen, teilte die Privatuni mit. In einem Versuch hätten sich Personen, die Bilder mit Geld gesehen hatten, als deutlich weniger spendenbereit erwiesen als jene, die Bilder mit sozialen Themen betrachtet hatten.

Fiktive Werbeplakate

In ihrer Studie zeigten die Wissenschafter 332 Passanten verschiedene fiktive Werbeplakate einer Universität. Anschließend wurden die Studienteilnehmer zu ihren sozialen Werten befragt und ihre allgemeine Spendenbereitschaft für karitative Zwecke erhoben. Dabei hatten die Motive auf den Werbeplakaten nach Angaben der Uni einen entscheidenden Einfluss auf die Einstellungen der Teilnehmer.

Spendenbereitschaft
Personen, die Plakate mit Geldthemen gesehen hatten, zeigten in der Befragung weit egoistischere Werte und eine geringere Spendenbereitschaft als Personen, denen Plakate mit sozialen Themen vorgeführt wurden. Die höchste Spendenbereitschaft und soziale Verantwortung wiesen jene Teilnehmer auf, die auf den Plakaten gleichzeitig ein monetäres und ein soziales Thema gesehen hatten.

Die Wirtschaftspsychologin und Studienautorin Julia Pitters erklärt dies mit "unbewussten neuronalen Bahnungseffekten" im Gehirn: "Durch das Betrachten von Geld werden Gehirnzellen aktiviert, die für das Geldkonzept stehen, während soziale Bilder soziale Areale anregen. Durch Betrachten beider Konzepte hingegen wird die Denkweise zu reflektieren in Gang gesetzt." Diese Aktivierungen würden sich dann unbewusst auf die Einstellungen der Betroffenen auswirken, selbst wenn es um völlig andere Fragestellungen geht.

Pitters hat die Ergebnisse ihrer Studie im vergangenen Juni am internationalen Kongress für Wirtschaftspsychologie in Exeter (England) präsentiert.
 

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