"Und weida?"

Seiler und Speer: So ist das neue Album

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Zweites Werk keine Kopie des erfolgreichen Debüt-Albums.

Mit dem Song "Ham kummst" und dem gleichnamigen Debütalbum wurden Seiler und Speer 2015 praktisch aus dem Stand zu einer Fixgröße. Ein "Spaßprojekt" war das Debüt, "dass es dann Vierfach-Platin macht, wer weiß denn das vorher?", resümierte Christopher Seiler. Am 7. April erscheint der Nachfolger "Und weida?", der anders klingen soll. "Die Handschrift bleibt dieselbe", stellte Bernhard Speer fest.

Neue Ausgangslage

Anders klingt das Album, das wieder bei Preiser Records veröffentlicht wird, tatsächlich, denn Produzent und Gitarrist Daniel Fellner hat im zweiten Anlauf den Sound weitaus fetter angelegt. "Diesmal wurde das Album mit Band eingespielt", erläuterte Speer. Aber nicht zuletzt habe man sich nach zwei Jahren auf Tour natürlich weiterentwickelt. Fellners Motivation war diesmal dementsprechend hoch, wie auch die von Seiler und Speer, was das Songwriting betrifft, sagte Seiler: "Beim ersten Album hat auch noch keiner gewusst, wo die Reise hinführt. Das haben wir eher für uns selbst gemacht. Da war es uns wurscht, wie es klingt", erläuterte er die neue Ausgangslage.

Neuer Austropop

Die angesprochene Reise der beiden Niederösterreicher begann aus einem Grund: "Wir wollten Austropop machen, weil es in dem Bereich damals mau war", sagte Seiler. Das Resultat führte in den vergangenen eineinhalb Jahren dann unter anderem zu einem Auftritt in einem ausverkauften Gasometer, zu einer ausverkauften Stadthalle, zu einer Headliner-Show beim Nova Rock und zu einem Gig beim Donauinselfest, wo die beiden Neo-Austropopper dem eigentlichen Star des Abends namens Bob Geldof die Show stehlen sollten.

Druck

Sorgten all diese Erfolge aber auch dafür, dass man bei der Arbeit für "Und weida?" den Druck verspürte, diese wiederholen zu müssen? "Zeitweise schon, aber Gott sei Dank haben wir das rechtzeitig wieder abgelegt, nämlich in dem Moment, als wir im Studio waren", so Speer. Kollege Seiler fasste seine Gefühle zuvor folgendermaßen zusammen: "Jetzt erwarten die wieder ein 'Ham kummst', aber ich will das gar nicht mehr hören."

Definitiv persönlicher

Was die Inhalte der Songs betrifft, so ist es wie im ersten Anlauf eine Mischung aus teilweise kabarettistischen Nummern geworden, wie auch Persönliches in den Texten verarbeitet wird. Bei neuen Songs, wie etwa der ersten Single "I was made" oder "All Inklusive", "da nimmt man schon eine Rolle ein", erklärte Seiler, "aber es gibt auch die ernsten Stücke". Da sei man dann mehr man selbst, so Seiler, und nannte "Weck mi auf", "I kenn Di vo wo" oder "A letztes Schluckerl" als Beispiele. "Es ist definitiv persönlicher geworden, das zweite Album", ist Seilers Gesamteindruck, was die Texte betrifft. "Ich glaube, der Maßstab hat sich geändert. Es hat auch beim ersten Album Nummern gegeben, die wir so meinten, wie wir sie gesungen haben", ergänzte Speer.

Einstellung gleich

Nicht geändert hat sich hingegen die Einstellung des Duos zum Pop-Business: Zu einer "Kunstfigur zu werden, die man vermarkten kann, dagegen haben wir uns immer gewehrt. Da sind wir zu roh und zu ungeschminkt. Dafür können wir auf Facebook posten, wann und was wir wollen", stellte Seiler fest. Red-Carpet-Events, Sekt-Empfänge und dergleichen meide man so gut es geht. Zeit bleibt wahrscheinlich ohnehin nicht viel, hat man doch nebenbei weiterhin das 2013 gestartete Doku-Satire-Projekt "Horvathslos" laufen.

Erstprojekt anders

Und "Horvathslos" ist für die beiden weiterhin das "Erstprojekt": "Es ist, wenn man nach den Fans auf Facebook geht, auch nach wie vor größer", sagte Seiler. 180.000 Fans habe hier "Horvathslos" - und 110.000 davon Seiler und Speer: "Da gibt es sicher Leute, die gar nichts vom jeweils anderen Projekt wissen", mutmaßte Seiler. Derzeit steht aber die aktuelle Tour mit "Und weida?" im Vordergrund. Der Auftakt erfolgt am 29. April mit einem Open-Air auf der Kaiserwiese beim Prater.
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