Live-Fest

So viel Pop bringt der Oktober

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Take That in Wien, Wanda mit "Bussi" - das Beste im Oktober.

Ein "Bussi" von Österreichs liebster Indie-Formation, herzerweichende Songs von einer Boyband-Institution und ein lautstarkes Zeichen in der Flüchtlingskrise: Der Oktober bietet in Sachen Popkonzerte ein sehr breites Spektrum zur Auswahl. Wo Wanda, Take That oder die Toten Hosen voraussichtlich die Massen anlocken werden, gibt es aber auch einige Geheimtipps zu entdecken.

Wanda & Take That
Den Auftakt machte die derzeit vielleicht erfolgreichste Band aus heimischen Gefilden: Wanda waren am 1. und 2. Oktober in der Wiener Arena, um ihr neues Album "Bussi" vorzustellen. Dabei ging es in erster Linie "das Publikum in einen Zustand der Ekstase" versetzen, wie Sänger Marco Michael Wandaerklärte. Weitere  Termine: St. Pölten (16.10.), Graz (28.10.) sowie Linz (29.10.) überprüft werden. Auf amouröse Gefühle werden auch Take That setzen: Die Boyband, die aktuell als Trio durch die Lande tourt, gibt am 9. Oktober im Wiener Gasometer ein Gastspiel.

Star-Aufgebot
Zwischen Wiener Stadthalle, Gasometer und Museumsquartier bieten die kommenden Wochen eine ebenfalls recht ansehnliche Palette an Musikgrößen, die die Bundeshauptstadt beehren: Von Italobarde Eros Ramazzotti (2. Oktober, Stadthalle) über den deutschen Rüpelrapper Bushido (18. Oktober, Gasometer) bis zu Westernhagen (20. Oktober, Museumsquartier) und Jazzsängerin Diana Krall (21. Oktober, Stadthalle) reicht die Auswahl. Als "Teenager vom Mars" geben sich hingegen die Hip-Hopper Fettes Brot, die am 24. Oktober im Gasometer auftreten werden. Mick Hucknall schaut pünktlich zum 30-Jahr-Jubiläum mit Simply Red in der Stadthalle vorbei (27. Oktober) und im Wiener Konzerthaus kann Pete Townshends groß angelegtes Projekt "Classic Quadrophenia" (31. Oktober) bestaunt werden.

Kümmert in Wine
Dass große Bühnen und medialer Rummel auch einschüchternd wirken können, das erfuhr Andreas Kümmert dieses Frühjahr am eigenen Leib: Eigentlich hätte er Deutschlands Kandidat für den Eurovision Song Contest in Wien werden sollen, nahm die Wahl des TV-Publikums aber nicht an und erntete dafür einen ausgewachsenen Shitstorm. Monate später ist es um den Sänger zwar etwas ruhiger geworden, nun darf er sich aber wieder auf seine Musik konzentrieren. Am 29. Oktober spielt Kümmert im Wiener Stadtsaal. Aus den Medien kennt man auch Fernsehmoderator Klaas Heufer-Umlauf, der mit dem früheren Wir-sind-Helden-Gitarrist Mark Tavassol die Band Gloria bildet. Das Duo gastiert am 4. Oktober im Chaya Fuera.

Die Bezeichnung wortgewandt trifft wohl auf wenige Künstlerinnen besser zu als die deutsche Rapperin Fiva: Seit mehr als 15 Jahren macht Nina Sonnenberg mit ihrem Alter Ego die Bühnen unsicher, wobei hier Sprachkunst im Sinne hintergründiger und tief schürfender Texte interpretiert wird. Dass dabei "Alles leuchtet", wie auf der aktuellen Platte, zeigt sich auch am 8. Oktober in der Wiener Arena. Vier Tage später geht es etwas introvertierter zu, wenn die nordirische Sängerin Bridie Monds-Watson die Szene Wien beehrt. Unter dem Namen Soak hat die junge Musikerin heuer ein überzeugendes Debüt ("Before We Forgot How To Dream") vorgelegt.

Schon bedeutend länger im Geschäft ist die Singer-Songwriterin Clara Luzia, die am 28. Oktober ihr neues Album "Here's To Nemesis" im Wiener WUK vorstellen wird und damit dann auch quer durch Österreich auf Tour geht. Nach etlichen Auftritten im Ausland zieht es wiederum Hang-Spieler Manu Delago in heimische Gefilde, u.a. bei einem Auftritt im Wiener Konzerthaus (14. Oktober). Dort stellt drei Tage später der irische Musiker Glen Hansard sein neues Album "Didn't He Ramble" vor, das von Thomas Bartlett produziert wurde und an dem auch Kollegen wie John Sheahan (Dubliners), Sam Beam (Iron And Wine), David Odlum und Sam Amidon mitgearbeitet haben.

Stereophonics
Ein kollegiales Miteinander darf man sich auch bei Refused und Rise Against am 8. Oktober in der Stadthalle erhoffen: Während die schwedische Hardcore-Band heuer mit "Freedom" ein doch überraschendes Comeback hinlegte, ist die US-Punk-Institution um Tim McIlrath seit langem Garant für mitreißende Shows. Rockig geht es im weitesten Sinne auch bei Apocalyptica (12. Oktober im Gasometer) weiter, während die Jungspunde von Radkey eine zappelige Mischung aus Funk, Rock und Blues servieren - live am 15. Oktober im Wiener Fluc. Etwas gediegener dürfte es hingegen bei den Stereophonics werden, die am 16. Oktober im Gasometer aufspielen. Neues Material präsentieren die Salzburger Steaming Satellites am 22. Oktober im WUK, wütenden Sludge-Rock mit Augenzwinkern darf man sich am 28. Oktober von Mutoid Man in der Arena erwarten. Passend zu Halloween spielt dort am 31. Oktober auch die Gothic-Metal-Band Paradise Lost auf.

Wen hingegen eher die Tanzfläche anspricht, der kann sich auf festivaltechnischen Nachschlag freuen: Von 22. bis 25. Oktober steigt das Elevate an verschiedenen Orten in Graz, wobei u.a. Dorian Concept mit Cid Rim & The Clonious sowie Bulbul angekündigt werden. Unter dem Motto "Creative Response" will man den "kritisch-politischen Diskurs mit avancierter elektronischer Musik, Literatur und Kunst" verbinden. Internationale Acts sind u.a. Herbert, Jimi Tenor und Bok Bok. Mit einem Tag das Auslangen finden müssen Fans des Beatpatrol Festivals in St. Pölten: Am 25. Oktober haben sich dafür Knife Party, Fritz Kalkbrenner sowie Camo & Krooked neben weiteren Künstlern angesagt.

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