Salzburg

230.000 Festmeter Holz gefallen

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Nach dem Orkan Kyrill liegt nun in Salzburg eine erste Schätzung der Schäden in der Forstwirtschaft vor.

"Einzelne Betriebe kann es sehr schwer getroffen haben, insgesamt hält sich der Schaden aber in Grenzen", bilanzierte der Forstdirektor der Landwirtschaftskammer, Franz Grill, gegenüber der APA. Rund 230.000 Festmeter Holz sind gefallen, das entspricht 15 Prozent des jährlichen Einschlages, so Grill.

Der Windwurf könne also im Lauf des Jahres wieder ausgeglichen werden. Für einzelne Waldbesitzer sei es aber schon schlimm, wenn etwa die Hälfte der Fläche zerstört sei. Die meisten Schäden gebe es in den Nordflanken der Kalkalpen, im höheren, sehr schwer zugänglichen Bergwald, wo die Bäume wegen des Bodens nicht so gut wurzeln können.

Häuserschäden nicht bekannt
Die Zahl der Schäden an Gebäuden war auch am Montag noch nicht bekannt. Es wurden zwar nicht sehr viele Häusern komplett abgedeckt, aber "die entstandenen 'Teilabdeckungen' und Beschädigungen sind zahllos", wie das Katastrophenreferat des Landes informierte.

Verletzte
Zwei Menschen wurden in Salzburg durch Kyrill verletzt: In Hallein wurde am Freitag ein Zimmerer bei der Reparatur des Daches auf dem Krankenhaus vom Orkan mitgerissen und in die Tiefe geschleudert, obwohl er mit einem Seil gesichert war. Der Sturm hatte nämlich genau den Teil abgerissen, an dem der Mann befestigt war. Er wurde schwerstens verletzt. Und in Grödig fiel ein Baum auf ein Auto und verletzte den Lenker leicht. Bei Aufräumungsarbeiten nach dem Windwurf wurden außerdem in Lofer ein Landwirt und ein Pensionist verletzt.

1.430 Einsätze
Insgesamt mussten im Bundesland Salzburg die Feuerwehren zu 1.430 Einsätzen ausrücken, es standen etwa 2.500 Feuerwehrleute im Einsatz. Zur Wiederherstellung der Stromversorgung hatte die Salzburg AG 230 Mitarbeiter im Einsatz, die in Summe etwa 7.000 Stunden dafür benötigten, wie Unternehmenssprecher Sigi Kämmerer der APA mitteilte. In der Sturmnacht war jeder vierte Haushalt ohne Strom, rund 5.000 Haushalte mussten selbst die darauf folgende Nacht noch ohne elektrische Energie verbringen. Am Samstag gegen 16.00 Uhr war die Versorgung wieder komplett hergestellt.

16 Bundes- oder Landesstraßen waren wegen umgestürzter Bäume gesperrt, fast die Hälfte davon war erst im Laufe des Samstags wieder befahrbar. In dieser Woche sind aber noch zahlreiche Instandsetzungsarbeiten notwendig, etwa bei der Reparatur von Leitschienen oder Lärmschutzwänden.

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