Schlepperbande am Juni vor Gericht

71 tote Flüchtlinge: Die Horror-Details

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Die Anklage enthüllt verstörende Details und zeigt, wie skrupellos elf Schlepper vorgingen.

Der Prozess gegen elf mutmaßliche Schlepper, die für den Erstickungstod von 71 Flüchtlingen in einem Kühl-Lkw verantwortlich sein sollen, beginnt am 21. Juni in Ungarn.

Todes-Lkw

Die Schlepperbande soll mehr als 1.200 Menschen bei 31 solcher Fahrten illegal nach Westeuropa gebracht haben und bis zu 300.000 Euro kassiert haben. Chef der Bande ist laut Anklage ein 30-jähriger Afghane. Er kassierte die Gelder und organisierte mit einem Bulgaren (31) und einem bulgarisch-libanesischen Staatsbürger (51) die Fahrten.

Erstickt

Am 26. August 2015 pferchten Bandenmitglieder 71 Flüchtlinge – 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder – in einen Kühl-Lkw. Als der Sauerstoff immer knapper wurde, klopften und hämmerten sie gegen die Wände und schrien verzweifelt. Das hörten die beiden Bulgaren, berichteten dem afghanischen Chef telefonisch darüber, doch der wies sie an, weder den Wagen zu stoppen noch die Türen zu öffnen, so die Ankläger.

Skrupellos

Die 71 Menschen erstickten qualvoll. Der Laster wurde auf der A 4 bei Parndorf einfach abgestellt. Nur einen Tag später organisierte die Schlepperbande eine weitere Fahrt.

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