Familiendrama

Algerier fesselte Frau und floh mit Kind

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Nach dem 30-jährigen Ahmed Rahal wird international gefahndet, er könnte sich ins Ausland abgesetzt haben. Seine Frau wollte sich scheiden lassen.

Bereits seit Wochen hatten sie gestritten, am 4. Februar explodierte der Konflikt: Ohne Gnade fesselte der 30-jährige Ahmed Rahal in der gemeinsamen Wohnung in der Leopoldauer Straße im 21. Bezirk seine 26-jährige Ehefrau mit einem dicken Klebeband. Als die Wienerin verzweifelt um Hilfe schrie, klebte er ihr auch noch den Mund zu.

Er drohte: „Du wirst Sarah nie wieder sehen“
Dann schnappte sich der Arbeitslose einige Kleidungsstücke und die gemeinsame Tochter Sarah, sperrte seine Frau ein und verschwand mit der Eineinhalbjährigen. Zuvor hatte er jedoch noch gedroht: "Wenn du die Polizei einschaltest, wirst du dein Kind nie wieder sehen.“

Gefesselte rief per Mail um Hilfe
Mit dem Mut der Verzweiflung gelang es der gefesselten Frau nach einer halben Stunde, zu ihrem Laptop zu kriechen und ihrer Schwester eine Mail mit einem Hilferuf zu schreiben. Diese verständigte kurze Zeit später die Polizei. Beamte brachen die Wohnung auf und befreiten die junge Mutter von dem Klebeband und aus ihrer misslichen Lage.

Internationaler Haftbefehl gegen den 30-Jährigen
Laut Freunden der Wienerin wurde Ahmed Rahal am selben Tag zum letzten Mal über sein Handy geortet. Um 15.31 Uhr soll er demnach bei Graz unterwegs gewesen sein. „Der Mann hat sich den blauen Seat Leon der Frau geschnappt und ist mit dem Kind losgefahren. Nach dem Wagen mit dem Kennzeichen ,W 611982 wird derzeit ebenso wie nach dem Lenker gefahndet“, so Polizei-Pressesprecher Mario Hejl. Gegen Ahmed Rahal wurde inzwischen wegen schwerer Nötigung und Freiheitsberaubung ein internationaler Haftbefehl erlassen.

Die Eltern der kleinen Sarah hatten sich 2007 in Wien kennengelernt. Schon nach wenigen Wochen war Ahmed bei seiner späteren Frau in Floridsdorf eingezogen. Bald nach der Geburt des Kindes begann es in der Beziehung zu kriseln. Polizist Hejl: „Der Mann hatte um Aufenthalt angesucht, aber kein dauerndes Bleiberecht bekommen.“ Nun befürchten Mutter und Behörden, dass der gebürtige Algerier entweder bei Bekannten in Frankreich untertaucht oder zu seinen Eltern in sein Heimatland flüchtet – und die eineinhalbjährige Sarah für immer verschwunden bleibt.

Um sachdienliche Hinweise an das Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 01/31310/67-800 wird gebeten.

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