Betrug

Blindenverein: Riesenbetrug mit Spenden

Teilen

3 Jahre Haft für Ex-Obfrau des Hilfswerks - Gericht: „Sie zweigte 106.000 Euro ab“. 

Die ehemalige Obfrau des Österreichischen Blindenhilfswerk, Ulrike K., musste sich am Mittwoch im Grazer Straflandesgericht wegen schweren Betruges verantworten. Die Oberösterreicherin soll seit 2008 jährlich mindestens 20.000 Euro für sich selbst verwendet und damit die Spenden mehr oder weniger aufgebraucht haben.

Wohnung verrechnet
Der Verein wurde 2004 gegründet und hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Blinden das Leben zu erleichtern. Dazu hatten rund 1.500 Mitglieder monatlich fixe Summen gespendet. Doch bereits 2007 musste der Obmann vor Gericht und wurde verurteilt, daher übernahm dann Ulrike K., die seine Stellvertreterin war, die Geschäfte. Doch sie soll laut Staatsanwaltschaft vorwiegend in die eigene Tasche gearbeitet haben. Sie erhielt offiziell 333 Euro im Monat als Aufwandsentschädigung. Daneben verrechnete sie aber ihre Wohnung dem Verein, weil sich das „Büro“ – ein Schreibtisch und ein Regal – bei ihr in einem Zimmer befunden hat. Obwohl sie grundsätzlich zugab, Vereinsgeld für sich selbst verwendet zu haben, fühlte sich die Angeklagte nicht schuldig. „Keiner arbeitet umsonst“, meinte sie.

Der Schöffensenat jedoch befand die Frau für schuldig: 3 Jahre Haft – nicht rechtskräftig.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.