Wintereinbruch

Blitz-Eis im Osten Österreichs

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Gefrierender Regen macht aus Straßen heute Rutschbahnen: Bereits zwei Menschen sind tödlich verunglückt.

Eisiger Ausnahmezustand im Osten des Landes. Es sind bizarre Bilder von vereisten Bäumen, Häusern und Straßen, die ganz Österreich schocken. Hauptverkehrswegesind in Niederösterreich, im Burgenland und in Oberösterreich gesperrt. Im Forchtensteiner Ortsteil Rosalia (Bezirk Mattersburg) ist das Leben völlig zum Erliegen gekommen. Niemand kommt in den Ort hinein, niemand mehr hinaus. Vereiste Bäume fallen im Minutentakt auf die Straße.

Bäume stürzen durch Eisbruch um

Häuser geräumt
Zeitgleich wurde Dienstagmittag die Hohe Wand (NÖ) behördlich gesperrt. Ein Feuerwehrmann: „Zahlreiche Bäume, die der enormen Eislast nicht mehr standhalten, brechen wie Zündhölzer und begraben alles, was sich unter ihnen befindet.“

Einige Bewohner ließen freiwillig aufgrund der bedrohlichen Lage ihre Häuser zurück. Andere verharrten. Eine ältere Frau musste für einen Krankenhausbesuch evakuiert werden. Sie wurde im sicheren Bereich der Rettung übergeben. Ein Floriani: „Die Einsatzkräfte begeben sich bei jeder Ausfahrt in Lebensgefahr, da immer wieder Bäume umknicken und sogar Felsbrocken schon auf die Fahrbahn gestürzt sind.“ In der Gemeinde Hohe Wand wurde ein Krisenstab eingerichtet. Eine Entspannung ist aus jetziger Sicht nicht zu erwarten.

Schulen zu
Im Bezirk Zwettl mussten ein Dutzend Schulen schließen: Der Weg der Kinder in die Schulen wäre lebensgefährlich ge­wesen. Und: Die Situation bleibt dramatisch – denn auch heute bleibt es im Osten Österreichs bitterkalt.

(Klicken Sie auf die Wetterkarte für die genaue Prognose in Ihrem Ort)

Auf der nächsten Seite der Live-Ticker zum Nachlesen!


19:52 Uhr: Schnee-Prognose
Schneefall ist für heute Nacht keiner prognostiziert:

Blitz-Eis im Osten Österreichs
© oe24

19:07 Uhr: Prognose für Mittwoch
Von Oberösterreich ostwärts sowie am Alpenostrand und im Grazer Becken halten sich weiter dicke Wolken oder hochnebelartige Bewölkung. Aus dieser Wolkenschicht regnet oder nieselt es örtlich leicht. Speziell während der Morgenstunden kann es in den Landesteilen nördlich der Donau noch anfrieren. In Lagen oberhalb von 1000 bis 1400m Seehöhe ist es hingegen zumindest zeitweise sonnig. Auch sonst halten sich in Becken und Tälern häufig Nebel.Von minus 1 bis plus 6 Grad in der Früh steigen die Temperaturen im Tagesverlauf je nach Sonneneinstrahlung auf 1 bis 11 Grad.

18:23 Uhr: Nächste Besprechung am Mittwoch
Die nächste Besprechung der Einsatzkräfte im Burgenland finde Mittwoch früh statt. Laut dem Wetterbericht sei erst am Donnerstag mit einer Verbesserung zu rechnen.

17:38 Uhr: Sperre bleibt aufrecht
Die Sperre im Burgenland bleibe nach der momentanen Wetterlage sicherlich noch länger aufrecht, sagte Jutta Luntzer von der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg. Seit Sonntagabend machten zahlreiche umgestürzte Bäume der Bevölkerung und den Helfern zu schaffen. Eine Beseitigung sei unter den gegebenen Umständen noch zu gefährlich. "Einsatzfahrten werden sichergestellt", erklärte Luntzer.

16:54 Uhr: Kottes in Niederösterreich

Kottes
© Reuters

(c) Reuters

16:27 Uhr: Neuer Wetter-Hotspot
Zu einem neuen "Hotspot" wurde im Laufe des Tages die Nationalparkgemeinde Hardegg (Bezirk Hollabrunn). Dort war laut Resperger eine Siedlung mit etwa 60 Menschen ohne Strom. Die Feuerwehr sorgte für die Energie- und auch die Trinkwasserversorgung. Auch eine Sprenggruppe war im Einsatz, um umgestürzte Baumgruppen gefahrlos beseitigen zu können.

16:00 Uhr: Einsätze werden immer mehr:
Das Winterwetter mit Raureif und Eisregen insbesondere im Waldviertel hat seit der Nacht auf Samstag zu etwa 450 Einsätzen der Feuerwehr geführt. "Es werden stündlich mehr", zog Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, am Dienstagnachmittag eine Zwischenbilanz. Etwa 1.000 Helfer von 82 Feuerwehren seien bisher ausgerückt. "Entspannung ist nicht in Sicht."

15:45 Uhr: Nicht alle haben Hohe Wand verlassen:
31 Bewohner sind auf der Hohen Wand geblieben. Sie würden in aus Stein gebauten Häusern leben und wüssten, dass sie möglicherweise "länger ausharren müssen", hieß es seitens der Bezirkshauptmannschaft.
Es gebe eine Notabfahrt über eine Forststraße. Die Behörde verfüge zudem über Adressen- und Telefonlisten der auf der Hohen Wand verbliebenen Bewohner.  

15:35 Uhr: Waldviertel besonders betroffen:
Besonders angespannt ist die Lage im niederösterreichischen Bezirk Zwettl. Wegen Eisregen, eingefrorene Weichen und umgestürzte Bäume müssen die Einsatzkräfte hier immer wieder ausrücken. Besonders eindrucksvolle Bilder von gefrorenen Bäumen erreichte uns aus der Ortschaft Kottes.  

Blitz-Eis im Osten Österreichs
© Reuters

(c) Reuters

15:18 Uhr: Weiterhin Verkehrsbehinderungen:
Die Lage auf den Straßen bleibt weiterhin angespannt. Besonders in Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland gilt vielerorts Glatteisgefahr. Hier ein Überblick über alle Straßensperren und Verkehrsbehinderungen.

Blitz-Eis im Osten Österreichs
© oe24

(c) verkehrsinfo.at

14.45 Uhr: 2000 Haushalte im Waldviertel ohne Strom:
Dutzende Notstromaggregate aus den Kundenzentren seien inzwischen in die Bezirke Zwettl, Horn und Krems gebracht worden, sagte Stefan Zach, Sprecher des Energieversorgers EVN.Mitarbeiter würden nicht nur Störungen beheben. Sie seien auch damit beschäftigt, den Einsatz der Aggregate zu koordinieren. Es kämen "laufend neue Meldungen" über Störungen, erklärte Zach. "Die Witterung ist leider nicht auf unserer Seite."

14:06 Uhr: Lebensgefahr: Hohe Wand behördlich gesperrt!

Dramatisch zugespitzt hat sich die Situation in den vergangenen Stunden auf der Hohen Wand im Bezirk Wiener Neustadt. Die Hohe Wand wurde behördlich gesperrt. Eine Zufahrt auf die Hohe Wand ist von sämtlichen Seiten nicht mehr möglich! Zahlreiche Bäume, die der enormen Eislast nicht mehr standhalten, brechen wie Zündhölzer und begraben alles, was sich unter ihnen befindet. Sämtliche Bewohner sollten aufgrund der Lebensgefahr, die momentan herrscht  ihre Häuser zu verlassen. Nicht alle folgten der Anweisung.

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© ED - Lechner


13:54 Uhr: Wetterlage bleibt bestehen:
Auch in den nächsten Tagen bleibt es im Osten Österreichs grau in grau, gelegentlich nieselt oder regnet es. Der Südostwind legt sogar noch zu, damit bleibt die Gefahr von Eisbruch aufrecht.

(Das Wien-Wetter der nächsten Tage zum Durchklicken)

13:19 Uhr: Eisregen-Chaos auch in Ungarn und Tschechien:
Eisregen, eingefrorene Weichen und umgestürzte Bäume sorgen auch bei unseren nördlichen und östlichen Nachbarn für Verkehrsprobleme. Besonders betroffen waren Strecken im Ostn von Budapest. In Tschechien kam der Bahnverkehr fast völlig zum Erliegen. Hunderte Reisende mussten die Nacht in Zügen auf freier Strecke oder in Bahnhofshallen verbringen.

13:04 Uhr: In Wien fehlt nur 1 Grad für Schnee:
Schon kleinste Temperaturänderungen können heute noch dazu führen, dass doch noch Schnee fällt. Wenn, dann aber nicht in der ganzen Stadt. Schuld daran ist die Inversionswetterlage. Wie stehen die Chancen in Ihrem Bezirk? ->>

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© APA

12:50 Uhr: Bundesheer soll helfen:
Im von der Außenwelt abgeschnittenen Rosalia (Bezirk Mattersburg, Burgenland) soll jetzt auch das Bundesheer an der Versorgung der Bevölkerung mithelfen. Feuerwehrleute bereiten seit Stunden alles vor, um Lebensmittel für die rund 100 Bewohner bereit stellen zu können.

12:30 Uhr: Dorf im Burgenland von Außenwelt abgeschnitten:
Im wegen der Gefahr durch vereiste Bäume nicht erreichbaren Ortsteil Rosalia in Forchtenstein (Bezirk Mattersburg) müssen die Bewohner noch länger daheim ausharren. Dienstagvormittag war keine Besserung der Lage absehbar. Die Feuerwehr bereitete sich auf die Versorgung der Eingeschlossenen vor. Eine Hotline wurde eingerichtet, unter der sich Betroffene melden können, wenn sie etwas brauchen.

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© forchtenstein.riskommunal.net

11:52 Uhr: Niederösterreich friert ein:
400 Feuerwehr-Einsätze, über 50 gesperrte Straßen, 9 geschlossene Schulen. Die Situation bleibt sehr angespannt. Weite Teile des Landes liegen unter einer Eisschicht und ein Kälte-Ende ist nicht in Sicht.

11:21 Uhr: "Eispol Ottenschlag":
Nicht weniger als 62 Einsätze absolvierte die Freiwillige Feuerwehr Ottenschlag im niederösterreichischen Bezirk Zwettl. Die gerade einmal 994 Einwohner zählende Gemeinde ist im Ausnahmezustand, die freiwilligen Helfer haben die Situation aber im Griff. Bäume stürzen auf Straßen und Häuser, Schulen bleiben geschlossen, Straßen sind gesperrt.

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© FF Ottenschlag/facebook.com

(c) FF Ottenschlag

10:57 Uhr: Situation bleibt angespannt:
Besonders nördlich der Donau - vom Mühlviertel über Waldviertel bis ins Weinviertel - sind etliche Straßen nach wie vor spiegelglatt. Große Umwege müssen in Kauf genommen werden, die Verkehrssituation bleibt angespannt. Oberhalb von 600m gilt Glatteis-Stufe 2. In der Steiermark besteht die Gefahr von gefrierendem Nieseln.

(Klicken Sie auf die Karte für alle aktuellen Wetter-Warnungen aus Ihrem Bezirk)

10:22 Uhr: "Eis-Baum" auf LKW gestürzt:
In Pöllau (Bezirk Hartberg) in der Oststeiermark krachte am Montag ein Baum auf einen vorbeifahrenden LKW, wie die Feuerwehr heute mitteilte. Der unter der Eislast umgestürzte Stamm traf die Fahrerkabine, der Lenker blieb aber unverletzt. Gefrierender Regen und Nebel sorgen seit dem Wochenende im oststeirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld für bisher rund 50 Feuerwehr-Einsätze wegen Eisbruchs.

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© APA/BFV HARTBERG

(c) APA/BFV HARTBERG

09:50 Uhr: "Drinnen bleiben!"
Im burgenländischen Forchtenstein (Bezirk Mattersburg) werden Bewohner des Ortsteils Rosalia aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Im Freien ist es derzeit nicht nur unwirtlich, sondern in der Nähe von Bäumen auch gefährlich. In Waldnähe wird die herrschende Stille im Schnitt gut alle 30 bis 60 Sekunden von lautem Knacken und Krachen unterbrochen, wenn wieder ein Baum oder ein Ast unter der eisigen Last kapituliert hat und zu Boden kracht. Der Ort ist derzeit nicht erreichbar.

09:24 Uhr: Richtig spooky:
Hohe Luftfeuchtigkeit gepaart mit eisigem Wind am Boden führen vor allem in Niederösterreich zu Rauhreif. Der ganze Wald kanckst und knarrt, sogar in der Nacht ist das zu hören. Dass das Gewicht der Eisgebilde den Bäumen irgendwann zu viel wird, ist klar. Zu hunderten stürzen sie um - so wie hier am Hocheck in den Gutensteiner Alpen (Bezirk Baden, NÖ).

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© skywarn.at/f-z

(c) skywarn.at/Rauhreif am Hocheck

08:59 Uhr: Schulen bleiben geschlossen:
Vereiste Bäume, Stromausfälle und Straßenglätte sorgen dafür, dass der Unterricht in vielen Pflichtschulen im Waldviertel heute ausfällt. Der Schulweg wäre einfach zu gefährlich. In Waldnähe, unter Stromleitungen und Windräder herrscht nach wie vor Lebensgefahr. Besonders dramatisch ist die Situation rund um Ottenschlag (Zwettl). Auch heute bleibt es eisig kalt.

08:46 Uhr: Die aktuelle Verkehrssituation:
Hier ein Überblick über alle Straßensperren und Verkehrsbehinderungen. Hunderte Pendler mussten heute früh Umwege in Kauf nehmen.

(c) verkehrsinfo.at: Mit einem Klick auf die Grafik gelangen Sie zu allen Meldungen

08:24 Uhr: Massive Verkehrsbehinderungen:
Vor allem rund im Zwettl (NÖ) soll die Verkehrssituation besonders angespannt sein, meldet skywarn.at. Viele Orte sind nur durch große Umwege erreichbar. Nicht weniger als 49 Landesstraßen und 3 Bundesstraßen in ganz NIederösterreich sind aufgrund von Glätte oder umgestürzter Bäume gesperrt.

08:01 Uhr: Tödliche Unfälle durch Glatteis:
Zwei tödliche Unfälle ereigneten sich auf glatten Straßen im Bezirk St. Pölten: Eine Mutter (48) kam mit ihrem Wagen bei einem Überholmanöver in Statzendorf von der Straße ab und prallte gegen Bäume. Auf der S33 kam ein Lenker (40) von der Straße ab und rutschte über die Böschung.

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© FF Statzendorf

(c) FF Statzendorf

07:59 Uhr: In diesen Orten schneit es jetzt:

  • Ostermiething (OÖ): +2°
  • Allentsteig (NÖ): -1°
  • Bernstein (Bgld.): -1°
  • Hohenau (NÖ): +2°
  • Krumbach (NÖ): 0°
  • Raabs an der Thaya (NÖ): -1°
  • Schöngrabern (NÖ): 0°


07:36 Uhr: Darum blieb der große Schnee aus:

Bis zum Wochenende hält die Inversionswetterlage an. Das bedeutet: Tiefe Temperaturen am Boden, wärmer in höheren Schichten! Ein Tiefdruckgebiet schaufelt feuchtwarme Höhenluft heran, leichte Plusgrade am Boden verhindern aber großräumigen Schneefall. Schon kleinräumige und kleinste Temperaturveränderungen können das aber ändern! Vereisung ist zudem jederzeit möglich.

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