Festnahmen

Brutaler Mord im Höllental geklärt

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Eigentlich hätte das 57-jährige Opfer nur entführt werden sollen.

Nach sieben Monaten ist ein brutaler Mord an einem 57-Jährigen geklärt worden - drei Verdächtige wurden festgenommen. Der Mann war am 4. Mai an einer Tankstelle in Wien-Donaustadt niedergeschlagen, in ein Auto gezerrt, gefesselt und in einem Haus in Wien-Umgebung so massiv geschlagen worden, dass er starb. Die Leiche wurde im Höllental (Bezirk Neunkirchen) abgelegt. Den Geständnissen zufolge sollte das Opfer entführt werden, um von einem Angehörigen Geld zu erpressen.

Der mutmaßliche Kopf des Trios - ein 53-Jähriger aus Wien, der das spätere Opfer von gemeinsamen Suchtgiftgeschäften in den 1980er Jahren gekannt habe - machte keinerlei Angaben. Daher bleibe das tatsächliche Motiv vage, und die Beitragstäter (43 und 26), die das Opfer nicht gekannt hatten, seien über die Hintergründe nicht informiert gewesen. Die Verdächtigen, alle drei dem Suchtgiftmilieu zuzuordnen, wurden in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.

Neben der Straße entdeckt
In den Morgenstunden des 5. Mai hatten Mitarbeiter des Straßendienstes auf einer Böschung neben der B27 im Höllental bei Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) einen Toten entdeckt. Die Leiche war in eine Decke eingewickelt und mit einer Nylonschnur verschnürt. Laut Obduktion war der Mann massivst geschlagen worden.

Die Geständnisse der beiden mutmaßlichen Mittäter decken sich großteils mit den Ermittlungen. Demnach habe der 53-Jährige seinem 43-jährigen Bekannten im Dezember 2009 gesagt, dass er eine Straftat plane, bei der sehr viel Geld zu holen wäre. In den folgenden Wochen und Monaten habe er dann detailliert, dass die Entführung eines Mannes geplant sei und ein Angehöriger zur Übergabe eines großen Geldbetrages erpresst werden sollte.

Beide kundschafteten die Lebensgewohnheiten des ausgewählten Opfers aus - so auch, dass der 57-Jährige immer an einer Tankstelle in Wien-Donaustadt nahe des Wohnhauses seiner Familie parkte. Drei Wochen vor der Tat soll der 43-Jährige seinen ehemaligen, ihm als Boxer bekannten Arbeitskollegen "angeworben" haben, sich zu beteiligen. Der 26-jährige Wiener sollte das Opfer durch Schläge zum Reden bringen - was dann am Dachboden im Haus des 43-Jährigen im Wiener Umland auch "über einen längeren Zeitraum hinweg" auch geschah.

"Pech gehabt"
Nach Aussage des 26-Jährigen sei der 57-Jährige dann nach Schlägen des 53-Jährigen leblos zusammengesackt. Darauf habe der Hauptverdächtige nach den Worten "Pech gehabt, lasst ihn verschwinden, haut's ihn in die Donau" den Tatort verlassen. In der Folge brachten die beiden anderen die Leiche ins Höllental, die persönlichen Gegenstände des Getöteten warfen sie während der Fahrt weg.

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