Drama in Kärnten

Chiara (9): Tod durch Zeckenbiss

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Hirnhaut-Entzündung - Ihr fehlten Impfungen.

Selbst den Spezialisten am Klinikum Klagenfurt waren die Hände gebunden. „Wir konnten nur noch die Symptome der Patientin behandeln. Der tragische Verlauf zeigt, dass Menschen noch immer am FSME-Virus sterben können“, sagt Wilhelm Kaulfersch, Vorstand der Kinder- und Jugendheilkunde zu ÖSTERREICH.

Am vergangenen Dienstag, nach einer Woche auf der Intensivstation, verlor Chiara W. (9) aus Villach endgültig den Kampf gegen die tödliche Hirnhautentzündung – ausgelöst durch einen simplen Zeckenbiss.

Diagnose eindeutig
Wo sich Chiara infizierte, ist unklar. Per Zufall entdeckte ihre Mutter die Zecke und entfernte sie sofort. Trotzdem litt die Volksschülerin zwei Wochen später unter so starken Kopfschmerzen und Ermüdung, dass sie ins Krankenhaus Villach eingeliefert werden musste.

Kurz später erfolgte die Überstellung nach Klagenfurt, nach zwei Tagen kam Chiara dort auf die Intensivstation. „Die Laborwerte, also die Analyse von Blutplasma und Hirnwasser, ergaben eindeutig die Infektion mit FSME“, so Primar Kaulfersch. Chiara war bis dahin gesund, hatte keine chronische Krankheit – trotzdem musste sie sterben. Warum? „Sie hatte nur eine FSME-Impfung, erst bei vier Impfungen sind Kinder zu 99 Prozent immun. Es wäre nicht passiert, wäre sie ausreichend geimpft gewesen.“

Seit 1981 gibt es in Österreich die Zeckenschutzimpfung. Die Zahl der Erkrankten ist seither deutlich zurückgegangen. Trotzdem registrierte die Virologie der Universität Wien für 2011 immerhin 113 FSME-Erkrankte – in vier Fällen führte der tragische Verlauf zum Tod.

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