5 Tage in Doline gefangen

Dachstein-Opfer "zitterte, weinte und lachte"

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Die wundersame Rettung des Henning K. (45) am Dachstein sorgt weiter für Gesprächsstoff.

Als die Retter zum Verunglückten, der in eine 30 Meter tiefe Doline gestürzt war, vordrangen, war es für alle Beteiligten – sowohl für die Retter als auch den vermissten Alpinisten – am Donnerstag um 4 Uhr in der Früh ein sehr emotionaler Moment. Denn Dipl.-Ing. Henning K, der fünf Tage in dem eisigen „Gefängnis“ oberhalb der Adamekhütte auf 2.200 Meter Höhe am Dachstein ausgeharrt hatte, hatte nicht mehr damit gerechnet, hier noch lebend rauszukommen. „Er hat gezittert, geweint, gelacht. Und alles auf einmal,“ schildert Christoph Preimesberger von der Bergrettung Hallstatt.

Wie ÖSTERREICH berichtete, war der Deutsche aus Duisburg am vergangenen Samstag bei einer Solo-Bergtour – wobei er niemanden informierte – in eine von Schnee bedeckte Doline 30 Meter in die Tiefe gestürzt.

Schoko-Proteinriegel
 und Schmelzwasser

Die Temperatur in der Höhle waren zum Glück mit bis zu drei Grad leicht im Plus, der Speerwurf-Trainer hatte Schoko-Protein-Riegel mit und trank das Schneewasser.

Es war sein Vater, der stutzig wurde, nachdem er drei Tage lang nichts von Henning gehört hatte. Er meldete seinen Sohn als vermisst. Weil der Sohn sich ein Mietauto genommen hatte, fand man über die SIM-Karte im Pkw am Gosausee den geparkten Opel Mokka.

Polizist bei Leitstelle als Held bei Lebensrettung

Dann das eigentliche Wunder: Obwohl es in der (alpinen) Region funkmäßig eher dürftig aussieht, konnte Henning K. kurz einen Notruf absetzen, den ein Beamter Bezirksleitstelle Gmunden zum Glück so ernst nahm, dass er von seinem privaten Handy eine SMS zurückschickte, die von Henning K. samt seinen Koordinaten beantwortet wurde: So konnte der Deutsche, der am Ende nur noch 34 Grad Körpertemperatur hatte, schließlich gerettet werden.

Er kam auf die Intensivstation ins Klinikum Wels, wo er am gebrochenen Fuß operiert und die lädierte Schulter wieder eingerenkt wurde. Der überaus sportliche Angestellte der Stadt Duisburg ist auf dem Weg der Besserung und will (noch) nicht über seine Erfahrungen öffentlich sprechen.     

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