Schock in Linz

Die Hintergründe des Doppelmords

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Ein betagtes Ehepaar wurde ermordet, weil eine Nähe zur FPÖ vermutet wurde.

Der Mord an dem Akademiker-Ehepaar Hildegard (85) und Siegfried Sch. (87) ist geklärt, der mutmaßliche Täter Mohamed H. hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Das Motiv für das schreckliche Verbrechen ist schier unglaublich. Die beiden Pensionisten mussten sterben, weil ihr Sohn ein hochrangiger Beamter in einem FPÖ-geführten Ressort der oberösterreichischen Landesregierung ist.

Der Tunesier, der seit 1989 in Österreich lebt, fühlte sich als Loser. Er hatte mehrere Jobs verloren, verdingte sich als Gehilfe im Bioladen seiner Gattin. Jeweils dienstags und freitags belieferte der 54-Jährige die beiden ­Senioren mit frischer Ware in deren Wohnung in der Voltastraße in Linz.

Er wusste aus Gesprächen von der Tätigkeit des Sohnes. Gleichzeitig wurde sein Frust immer größer. Durch das AMS fühlte er sich diskriminiert, weil er ein Muslim ist. Letztlich aber gab er die Schuld an seiner Misere der FPÖ, die für die Ressentiments gegenüber Ausländern verantwortlich sei. Den Doppelmord plante er seit Längerem, baute sich sogar eine Holzkeule, mit der er Siegfried Sch. erschlug. Dessen Ehefrau Hildegard hatte er zuvor in der Küche erdrosselt. Nach der Taten legte der Tunesier Feuer. Zunächst dachte er daran, sich in der Donau zu ertränken, doch dann ging er zur Polizei. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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