Zeuge behauptet:

'Diese Männer halfen Peter Seisenbacher'

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3.000 Euro Schutzgeld an Schläger im Gefängnis.

Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher sitzt in Kiew in Auslieferungshaft. Er wartet auf seine Überstellung nach Wien, wo ihn ein Prozess wegen sexuellen Missbrauchs erwartet (es gilt die Unschuldsvermutung). In einem Exklusivinterview mit ÖSTERREICH schilderte gestern ein ehemaliger Zellengenosse des Judo-Olympiasiegers, wie es Seisenbacher in der Zelle geht. Das Interview schlug hohe Wellen.

Drohungen. Alex F. (36), ein Georgier, beschrieb die Zustände in dem Gefängnis: „Es war ein schrecklicher Raum! Grauenhaft! Eigentlich war die Zelle nur für 16 Leute gedacht, aber wir waren dort zu 30.“ Es habe gestunken, war schmierig, ekelhaft. Anfangs sei Seisenbacher von den anderen Zellengenossen bedrängt worden: „Wir wussten nur, dass er ein Vergewaltiger ist. Und solche Leute haben in Gefängnissen Probleme.“

Zeuge: »Peter erhielt viele Anrufe von Freunden«

Erst nach und nach sickerte durch, wer er wirklich ist. Doppelolympiasieger. Judoka mit besten Kontakten in Oststaaten.

Handy. Alex F. borgte Seisenbacher sein Mobiltelefon: „Der Österreicher telefonierte viel und erhielt Anrufe“, so Alex F.

Seisenbacher sprach mit seiner georgischen Frau in Tiflis, mit der er ein Kind hat. Er offenbarte seinem Zellennachbarn auch die ­Namen seiner Unterstützer: „Er erzählte von David Kevkhishvili.“ Dieser ist der Präsident des georgischen Judoverbands. Ein Weiterer sei Rovnag Abdullayev gewesen, Präsident des aserbaidschanischen Judoverbands.

»Anrufer drohten: Keiner darf Peter attackieren«

Drohungen. Als durch­sickerte, dass Seisenbacher in Haft von Gangstern massiv bedroht wird, kam Hilfe: „Mächtige Leute aus Russland, der Ukraine, Georgien und Aserbaidschan haben im Gefängnis angerufen, darunter auch ein russischer Judo-Olympiasieger“, so Alex F. Sie haben jedem gedroht: „Lasst ihn in Ruhe, keiner darf ihn at­tackieren, hieß es“, behauptet der Zellengenosse. Auch hätten sie Schutzgeld für Seisenbacher bezahlt: „3.000 Euro wurden verteilt, damit Peter beschützt wird. In Cash wurde das ausbezahlt“, behauptet Alex F.

Karl Wendl

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