Danach tötet er sich selbst

Diplomat schießt auf junge Ehefrau

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Drei Kugeln aus Revolver – Gattin überlebte verletzt

Todesdrama in der Weitmosergasse im 10. Wiener Gemeindebezirk am Dienstagmorgen: Ex-Botschafter Edgar S. (82) zielte mit seinem Revolver zwei Mal auf Ehefrau Maria (45) , richtete dann die Waffe gegen sich selbst und starb. Nachbarn hatten die Polizei verständigt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Mordversuch und Selbstmord in Wien

Als die Ermittler beim Tatort eintrafen, lag Maria bereits blutend im Garten vor dem Einfamilienhaus. Sie dürfte versucht haben, zu flüchten. „Das Opfer erlitt einen Hüftsteckschuss“, so Polizeisprecherin Adina Mircioane. Im Vorzimmer fanden die Ermittler den 82-Jährigen. Er hatte sich in den Kopf geschossen und war sofort tot.

Bundespräsident hatte Botschafter gratuliert
Gebrochen, krank und schrecklich eifersüchtig. So beschreiben Nachbarn den pensionierten Top-Diplomaten. „Er hatte am Schluss so viel abgenommen, war voller Medikamente, vielleicht beschloss er deshalb, zu sterben, und seine Frau sollte ihn begleiten“, sagt eine Anwohnerin im ÖSTERREICH-Gespräch. Fest steht: Das Paar war in der ruhigen Siedlung sehr beliebt. Nach der Pensionierung 1991 aus dem diplomatischen Dienst war S. mit seiner damaligen Haushälterin aus Venezuela zurück in seine Heimat Wien gezogen. Der Jurist heiratete die Südamerikanerin und veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Bücher.

Vor zwei Jahren gratulierte Bundespräsident Heinz Fischer dem ehemaligen Botschafter und Juristen zu seinem 80. Geburtstag und dankte ihm für sein großes Engagement in der österreichischen Außenpolitik.

Eine schillernde Persönlichkeit mit einem aufregenden Leben – am Ende war er wohl komplett gebrochen, trotz der Pflege seiner Ehefrau.

(abs,kor)

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