Linzer in Türken-Haft

Erdogan im Netz als "Esel" beschimpft

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Ein Linzer Unternehmer mit kurdischen Wurzeln wird seit 17 Tagen in der Türkei festgehalten.

OÖ/Istanbul. Wie berichtet,  wurde der Millionär Halil T. aus Hörsching bei Linz bei seiner Ausreise am 2. Oktober am Flughafen in Istanbul verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, Präsident Recep Tayyip Erdogan auf sozialen Netzwerken beschimpft und die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) finanziell zu unterstützen.

„Mein Bruder soll laut türkischen Medien Erdogan auf Facebook als Esel beschimpft haben. Er hat zwar immer offen seine Meinung über Erdogan geäußert, aber Schimpfwörter sind nie vorgekommen“, sagte Mustafa T., der Bruder des Unternehmers zu ÖSTERREICH. Der 50-Jährige kam am 4. Oktober gegen eine Kaution von 100.000 türkische Lira (15.230 Euro) frei, durfte aber das Land nicht verlassen.

Anschließend reiste er nach Gaziantep. Als er vergangenen Donnerstag wieder nach Istanbul zurückflog, um mit dem österreichischen Konsulat die weitere Vorgangsweise zu besprechen, wurde er erneut am Flughafen verhaftet. Diesmal tauchte aus dem Nichts ein Foto auf, dass Halil T. mit PKK-Mitgliedern an einem Tisch zeigt. Er ist seitdem in Untersuchungshaft.

„Ich glaube, dass jemand aus dem Bekanntenkreis meinen Bruder aus Neid, weil er erfolgreich ist, bei den türkischen Behörden angezeigt hat“, behauptet  Mustafa T.

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