Betrug

Ex-Bankfilialleiter steht vor Gericht

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Rund 86.000 Euro soll der 38-Jährige Obersteirer ergaunert haben.

Wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Veruntreuung muss sich heute ein früherer Bankfilialleiter vor dem Landesgericht Leoben verantworten. Der Obersteirer soll von etlichen Bankkunden "Zusatzgebühren“ für Kredite kassiert und in die eigene Tasche gesteckt haben – es gilt die Unschuldsvermutung.

"Bearbeitungsgebühren" verlangt

Der 38-Jährige war bereits mehrere Jahre Leiter der Raiffeisen-Filiale in einer kleinen obersteirischen Gemeinde, als er – so die Anklage – Anfang 2004 mit den Betrügereien begonnen haben soll. Laut Staatsanwaltschaft mussten Bankkunden "Bearbeitungsgebühren“ für abgeschlossene Kreditverträge in bar bezahlen – die Beträge reichten von 100 bis 1.400 Euro. Diese Gebühren waren allerdings nur eine Erfindung des Ex-Filialleiters und wanderten direkt in seine Taschen. In einem anderen Fall kassierte der Obersteirer für die Auflösung einer Lebensversicherung eine illegale "Sondergebühr“. Und schließlich behob er auch noch 5.000 Euro vom Sparbuch einer Kundin und behielt das Geld für sich selbst.

Teilweise geständig

Mehr als fünf Jahre lang, bis zum Herbst 2009, soll der 38-Jährige seine "Privatgeschäfte“ mit den Bankkunden gemacht haben, ehe man ihm auf die Schliche kam. Die Anklage geht von einer Schadenssumme von insgesamt rund 86.000 Euro aus. Der ehemalige Filialeiter, der auch Unterschriften von Kunden gefälscht haben soll, ist teilweise geständig.

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