Familiendramen in Österreich: Eine Übersicht

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In den vergangenen Jahren haben sich in Österreich mehrfach besonders schreckliche Bluttaten innerhalb der Familie ereignet. Beginnend mit dem Blutbad von Potzneusiedl im April 2005 erhalten Sie nachfolgend eine Chronologie der spektakulärsten Fälle:



23. April 2005


Ein Amokläufer zwingt einen Taxilenker, ihn von Wien aus nach Potzneusiedl (Bezirk Neusiedl am See) zu führen. Dort erschießt der 45-Jährige drei Frauen - seine Schwester, eine slowakische Pflegehelferin sowie eine Gemeindeangestellte. Es geht offenbar um Erbschaftsstreitigkeiten.

9. Jänner 2006



Ein niederösterreichischer Frühpensionist tötet nach einem Streit mit seiner Frau in Mauerbach bei Wien beinahe seine gesamte Familie. Die älteste Tochter findet ihre vier Geschwister im Alter von sieben bis zehn Jahren erdrosselt bzw. mit durchgeschnittener Kehle. Der 50-Jährige hat zuvor seine Ehefrau krankenhausreif geprügelt und begeht nach der Tat Selbstmord.

6. Jänner 2007


Ein 67-jähriger Landwirt erschießt in Schäffern (Bezirk Hartberg) seine 65-jährige Frau und den 43-jährigen Sohn, während sich seine Schwiegertochter und ihre Kinder im Obergeschoß aufhalten. Danach begeht der Täter Selbstmord. Er soll seit längerer Zeit psychische Probleme gehabt haben.

13. Mai 2008


Ein 39-jähriger PR-Berater schlachtet mit einer Axt zunächst in Wien seine 42-jährige Frau und die gemeinsame siebenjährige Tochter ab. Dann fährt er nach Oberösterreich und tötet im Einfamilienhaus seiner Eltern in Ansfelden seine 69-jährige Mutter, als ihm diese die Tür öffnet. Sein Vater stirbt schlafend im Fernsehsessel im ersten Stock des Gebäudes. Schließlich erscheint der Täter noch bei seinem Schwiegervater in dessen Linzer Wohnung und bringt den 80-Jährigen ebenfalls mit der Axt um. Das Motiv des Mannes, der sich in der darauffolgenden Nacht der Polizei stellt: Er hat seinen Liebsten die Schmach seines finanziellen Ruins ersparen wollen.

1. Juli 2008


Ein 66-Jähriger erschießt in Straßhof (Bezirk Gänserndorf) wegen Streitereien um eine Wohnung seine Schwester und seinen Bruder sowie deren Ehepartner und ergreift die Flucht. Rund eineinhalb Monate später wird er festgenommen und schließlich zu 20 Jahren Haft verurteilt.

25. Mai 2012


Ein 37-jähriger Mann kommt in der Früh in eine St. Pöltner Volksschule und holt seinen achtjährigen Sohn und dessen siebenjährige Schwester aus den Klasse. Dem Buben schießt der Mann in den Kopf, seine Tochter muss die Bluttat mitansehen. Danach flüchtet der Täter und begeht Selbstmord. Der Bub erliegt zwei Tage später seinen Verletzungen. Auslöser der Tat sind familiäre Probleme, die Mutter der Kinder hat die Scheidung eingereicht.
 

12. November 2012


In Hinterthiersee im Tiroler Bezirk Kufstein ersticht ein 51-jähriger Mann seine beiden 13 und 23 Jahre alten Söhne mit einem Küchenmesser und tötet sich danach selbst. Die heftige Gegenwehr der Opfer bleibt wirkungslos. Über das Motiv herrscht Rätselraten.

10./11. März 2013


Innerhalb von 24 Stunden gibt es in Wien zweimal Mord- und Selbstmordalarm: Zunächst werden in Döbling die Leichen eines 84- bzw. 82-jährigen Ehepaars gefunden. Der Mann hat seine Frau erschossen und danach sich selbst. Die Ermittler entdecken einen Abschiedsbrief des Paares. In Favoriten werden die Leichen einer 50-jährigen Frau und ihres 52-jährigen Ex-Mannes gefunden. Die Frau hat offenbar ihren Mann erschossen und sich danach selbst getötet.

27. März 2013


In Marchegg (Bezirk Gänserndorf) tötet ein Mann seine Frau und seine Tochter mit einer Schusswaffe. Dann bringt sich der 48-Jährige selbst um. Das Einsatzkommando Cobra wird wegen einer angeblichen Geiselnahme angefordert. Als das Verhandlungsteam aber keinen Kontakt zu dem angeblich in einem Einfamilienhaus verschanzten Mann herstellen kann, verschaffen sich die Beamten Zutritt und entdecken die Leichen.

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