Schwein, Pferd im Kebab

Fleisch-Skandal auch im Döner

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Gesundheitsministerium überlegt, Kontrollen auf Kebab-Verkäufer auszuweiten.

Empörung und Ekel: In österreichischen Rindfleisch-Tortelloni fanden Wissenschaftler Pferde-DNA (wurden aus dem Handel entfernt). Als wäre dieser Etikettenschwindel nicht schon schlimm genug, ist am Sonntag die Kebab-Bombe geplatzt: Auch in diesem beliebten Imbiss steckt Pferd statt Lamm oder Huhn.

Das RTL-Magazin Extra deckte diesen Missstand auf: Das TV-Team hatte vergangenen Mittwoch in 20 Imbissläden in Leipzig und Berlin Stichproben von Dönerspießen genommen. Die Proben wurden im Institut für Produktqualität (ifp) untersucht. Das Ergebnis: Auch das Kebabfleisch enthielt Pferd. Warum sollte das bei uns anders sein?

Die österreichische Politik reagierte bereits am Sonntag auf den neuen Skandal: „Wir müssen diese Entwicklung beobachten und darauf eingehen. Eine Ausweitung der Proben könnte auch bei uns sinnvoll sein“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium auf ÖSTERREICH-Nachfrage. Es ist wohl nur eine Frage von wenigen Tagen, bis hierzulande Kebab-Proben genommen werden.

In drei Döner-Proben steckte Schweinefleisch
Der Höhepunkt im Fleischskandal dürfte vor allem für Muslime mittlerweile erreicht sein. Denn in drei Döner-Proben fanden die deutschen Wissenschaftler auch Schweinefleisch – im Islam strengstens verboten.

In Österreich wird derweil mit Hochspannung auf weitere Laborergebnisse gewartet. Ab heute stehen die Wissenschaftler wieder im AGES-Institut in Wien und untersuchen Fertiggerichte auf Pferde-DNA. Erst Mitte der Woche soll es weitere Resultate geben.

Politik fordert: EU-Datenbank, Nahrungs-Pass
Jetzt reagiert die Politik: Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) will der EU-Kommission einen Brief schreiben und fordert eine EU-Datenbank, die den Weg vom Rohstoff zum Produkt zeigt. Am Freitag hatten sich Vertreter der EU-Staaten auf Gentests geeinigt. Minister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) erklärte bereits am Sonntag in ÖSTERREICH, dass er einen „Reisepass für Lebensmittel“ fordere. Der Verbraucher soll bei verarbeiteter Kost den Ursprungsort der Inhaltsstoffe zurückverfolgen können.

(abs)

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