Sissy-Mord

Handy klärt Mord an Millionärin

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Der Verdächtige: Ein Araber, der Frauen umgarnte. So tickt er wirklich.

Geschnappt wurde der 26-jährige Anas Zaidi Dienstagabend in einem Promenadencafé in Nizza. Während der gut aussehende Araber lässig dinierte, schlugen die von unseren Ermittlern dorthin gelotsten französischen Zielfahnder zu. Tatsächlich: Sie nahmen jenen Mann fest, den die Mutter von Sissy Wieninger-Forster wenige Tage nach dem Mord an der Winzertochter als Hauptverdächtigen gegenüber ÖSTERREICH genannt hatte.

Er drängte sich auf
Laut Mutter hatte Sissy Wieninger-Forster am Wochenende vor ihrem gewaltsamen Tod in der Szene-Disco „Take Five“ einen „bildhübschen Tunesier“ kennengelernt. Wie die 48-Jährige ihrer Mutter erzählte, hatte sich der Mann richtiggehend aufgedrängt. Eigentlich wollte sie gar nichts von dem Prinzen der Nacht wissen – doch der angebliche Verkäufer eines Baumarktes verfolgte sie bis zu einer Parkbank in der Kärntner Straße. Dort tauschten sie Telefonnummern und verabredeten sich sogar zum Abendessen.

Junger Schönling hat 14 Identitäten

Der Verdächtige flüchtete nach Nizza, wo er schnell mit einer neuen Frau anbandelte. Hier posiert er vonr dem legendären Casino in der südfranzösischen Nobel-Stadt.

Die Gesichter des Arabers, der mehr als ein Dutzend Namen hat: Mit einer Rose und orientalische Pfeife rauchend zeigt er sich ganz lässig.

Der mutmaßliche Killer ließ es sich augenscheinlich gut gehen. Hier mit Brille vor einem Eis-Salon in Nizza.

Wenige Tage danach, am 17. September, wurde die Leiche der Party-Millionärin, die nichts mehr arbeitete, „nichts bereute“ – so ein Tattoo auf ihrem Arm – und gut von ihrem Erbe lebte (10.000 Euro hob sie monatlich vom Konto ab) in ihrer Citywohnung in der Rauhensteingasse gefunden. Die Leiche der Lebefrau war bis auf ihr Höschen splitternackt und an Armen und Beinen gefesselt. Alles sah nach einem Sado-Maso-Mord aus.

SM- und Raubmord
Doch bald sickerte durch, dass aus der Wohnung Schmuck fehlte – also war auch ein Raubmord denkbar. Es war wohl beides.

Auf die Spur des Flüchtigen kam man über seine DNA, die ihm im Rahmen des Asylverfahrens als angeblicher palästinensischer Flüchtling abgenommen worden war. Und die sich auch auf dem Gürtel, mit dem Sissy stranguliert wurde, fand.

Zwei Anrufe
Zudem musste jeder, der die 48-Jährige daheim besuchte – also auch ihr letztes Date – sie anrufen, dass er auf dem Weg ist und dass er jetzt vor dem Haus steht.

Auch Anas Zaidi soll in der Tatnacht zweimal von jenem Handy angerufen haben, das er in Frankreich bei seiner Verhaftung bei sich trug. Es gilt die Unschuldsvermutung.

 

Junger Schönling hat 14 Identitäten

Dem Mordopfer aus Wien drängte sich der Verdächtige in der Diskothek „Take Five“ als Tunesier auf, der sein bescheidenes Geld in einem Baumarkt in Wien-Favoriten verdient.

Eine erfundene Geschichte: Denn der genetische Fingerabdruck (der jetzt in Haft in Frankreich vom 26-Jährigen genommen wurde) führt zu einem gewissen Anas Zaidi, der im Vorjahr als palästinensischer Asylwerber nach Österreich kam. Sein Antrag wurde unter anderem deshalb abgewiesen, weil niemand mit Sicherheit sagen kann, wer der Mann mit den schwarzblauen Haaren und dem vielen Charme wirklich ist – in Europa ist der arabische Schönling bereits mit 14 Identitäten aufgetreten: als Tunesier, als Marokkaner, als Algerier. Trotz negativen Bescheids blieb Zaidi in Österreich, lebte hier als U-Boot, der sein Leben mit der Gunst (und dem Geld) der Frauen finanzierte.

Die Polizei ist sich sicher, dass der Hauptverdächtige im Mordfall an der Wiener Party-Millionärin Wieninger-Forster noch mehr Opfer (auch in anderen Ländern) mit dem Liebes-Schmäh abgezockt hat. Aus diesem Grund bitten Polizei und Staatsanwaltschaft ausdrücklich um die Veröffentlichung des Fotos des mutmaßlichen Täters (es gilt die Unschuldsvermutung). Hinweise bitte unter 01 31310/33800.

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