Wien

Heiratsschwindler fand Opfer via Facebook

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Ein Herzensbrecher der unlauteren Art musste sich Montag vor Gericht verantworten.

Michael K. (26) – dreifach vorbestrafter Gerüstbauhelfer – nahm Montag im Saal 207 am Straflandesgericht auf der Anklagebank Platz. Laut Staatsanwaltschaft soll der mutmaßliche Heiratsschwindler, Betrüger und Dieb Dutzende weibliche Opfer – auch per Facebook – kennengelernt und ihnen dann Geld aus der Tasche gezogen und sie teilweise auch bestohlen haben.
Seine Masche war dabei laut Anklage immer die gleiche: Entweder soll er den Frauen schöne Augen gemacht oder sie bedroht haben, um an die Ersparnisse zu kommen. Am schwersten wiegt dabei der Fall einer 20-Jährigen, mit der der ­Beschuldigte (Verteidiger Christian Werner) ein „Pantscherl“ gehabt hatte: Er soll der jungen Frau, die ihm anvertraute, als Kind vergewaltigt worden zu sein, gedroht haben, ihr den Peiniger (den er kennt) auf den Hals zu hetzen. Einer anderen gaukelte er vor, den Lotto-Jackpot geknackt zu haben, um sie kennenzulernen. Die wie die meisten anderen Opfer eher mollige Frau fiel ebenso aus den Wolken wie eine Niederösterreicherin, die glaubte, einen Feuerwehrmann kennengelernt zu haben.
In Wahrheit litt K. unter Geldmangel und erfand daher sogar das Begräbnis seines Bruders, das ihn angeblich 14.000 Euro kostete …
Angeklagter bekannte sich teilweise schuldig
Michael K., für den die Unschuldsvermutung gilt, bekannte sich teilschuldig. Die Vorwürfe der Bedrohung und Erpressung wies der 26-Jährige zurück: „Ich habe niemandem gedroht, nur Gschichtln druckt.“ Die Verhandlung wurde auf den 6. November vertagt. Bei ­einer Verurteilung wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs drohen bis zu zehn Jahre Haft.

(kuc)

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