Pflegeskandal Kirchstetten

Horror-Heim: 9 Leichen werden exhumiert

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Paukenschlag: Jetzt lässt die Justiz in einem Pflegeskandal neun Leichen exhumieren.

NÖ. Nach einem Gutachten drängt sich ein schlimmer Verdacht rund um den Pflegeheimskandal von Kirchstetten bei St. Pölten auf: Durch das Personal könnten weit mehr Bewohner durch das Verabreichen von Medikamenten vorzeitig zu Tode gekommen sein. Nach Allerheiligen lässt die zuständige Staatsanwaltschaft deshalb neun weitere Gräber öffnen und die Leichen exhumieren, wie Staatsanwalt Karl Wurzer bestätigte.

Der Skandal beschäftigt die Justiz seit zwei Jahren. Fünf Beschuldigte stehen unter Verdacht, ihren Schützlingen kreislaufschwächende und blutdrucksenkende Medikamente verabreicht zu haben, um einen früheren Todeseintritt zu erreichen. Zunächst war von zwei Opfern die Rede, die 2015 und 2016 in dem Pflegeheim gestorben waren.

Ergebnisse erst in einigen Monaten

Ein Gutachten erhärtete den Verdacht, kam zu dem Schluss, dass die beiden Frauen ein entwässernd wirkendes Medikament erhalten hatten, das den Tod begünstigt haben könnte.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt bislang nicht wegen Mordes, sondern nach wie vor wegen des Quälens oder Vernachlässigens wehrloser Personen und strafbarer Handlungen gegen deren sexuelle Selbstbestimmung. Fünf Pflegekräfte gerieten ins Visier, bestritten jedoch die Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Mit den Ergebnissen der neun Exhumierungen wird nicht mehr für heuer gerechnet. „Die Untersuchungen werden einige Monate in Anspruch nehmen“, hieß es.

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