Hoeneß tritt Haft an

Im Knast: Jetzt spricht Uli Hoeneß

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Dritter Tag für Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß im Gefängnis.

 Seit 72 Stunden sitzt er einst mächtige Bayern-Boss jetzt im Gefängnis Landsberg , 70 Kilometer südwestlich von München. Er wurde, wie berichtet, im Spitals-Bereich untergebracht, ein ganz entscheidender Vorteil. Die Zellen sind dort komfortabler, es ist ruhiger, normalerweise sind vier Häftlinge in einem Raum. Hoeneß sitzt allein.

Gefasst, ruhig und ohne Jammern kam er in Knast.
WM im TV. Der 62-Jährige hat Warmwasser, einen Fernseher. So kann er auch die Fußball-WM in TV anschauen. Im Gefängnis gibt es alle TV-Sender, nun Pay-TV wird nicht angeboten.

Die Haftstrafe (dreieinhalb Jahre) trat Hoeneß erstaunlich gefasst und ruhig an. Wenige Minuten, bevor er Montagvormittag die Haftanstalt erreichte, telefonierte er noch mit Bild-Vizechefredakteur Matthias Brügelmann. Auf die Frage, wie es ihm nun gehe, meinte Hoeneß: „Ganz gut so weit“.

Hoeneß-Prozess in München

Mehr könne er noch nicht sagen, meinte der Manager: „Ich kann nur abwarten, was auf mich zukommt, und dann damit umgehen. Sein Handy musste er abgegeben, ebenso jeden Schmuck. Nur den Ehering dürfen Häftlinge behalten.

Ehefrau Susi und Kinder sind wichtigste Vertraute.
Ehefrau. Besuch darf Hoeneß zweimal pro Monat erhalten. Erlaubt sind drei Gäste pro Besuchstag. Hoeneß’ Ehefrau Susi (die beiden sind seit 40 Jahren verheiratet) ¬sowie seine Kinder Florian (34), und Sabine (38), sind seine engsten Vertrauten. Die Wurstfabrik des Managers in Nürnberg wird während der Haftzeit von Sohn Florian geleitet. Im geschlossenen Vollzug muss Hoeneß vermutlich nur die ersten drei Monate bleiben. Danach könnte er Freigänger werden, muss nur noch die Nacht im Knast verbringen.
 

Uli Hoeneß im Interview

Frage: Wie geht es Ihnen, Herr Hoeneß?
Hoeneß: Ganz gut so weit.

Frage: Sie klingen gefasst....
Hoeneß: Nun ja, ich hatte ja auch lange genug Zeit, mich auf diesen Tag vorzubereiten. Und jetzt ist er halt gekommen. Ich kann nur abwarten, was im Gefängnis auf mich zukommt, und dann damit umgehen.

Frage: Viele hatten schon mit einem viel früheren Haftantritt gerechnet.?
Hoeneß: Ich bin da ganz normal behandelt worden. Vor drei oder vier Wochen ist das schriftliche Urteil zugestellt worden. Heute auf den Tag vor zwei Wochen kam dann die Ladung zum Haftantritt. Danach hatte ich 14 Tage Zeit, dort vorstellig zu werden.

Frage: Haben Ssie die zwei Wochen bewusst ausgereizt?
Hoeneß: Nein, ich wollte schon am Freitag die Haftstrafe antreten. Aber die Gefängnisleitung hatte mich gebeten, erst am Montag zu kommen.

Frage: Hatten Sie versucht, in ein anderes Gefängnis zu kommen?
Hoeneß: Das war mal kurz ein Thema. Aber wir haben das schnell abgehakt, weil es keine Aussicht auf Erfolg hatte. Es ist völlig in Ordnung, dass es jetzt nach Landsberg geht. Mehr kann ich jetzt nicht sagen, alles andere werden wir sehen.
 

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