27 Schafe verschwunden

In Tirol geht wieder der böse Wolf um

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Der aktive Wolf dürfte aus Bayern eingewandert sein.

"Dass Wölfe irgendwann in Tirol auftauchen, war keine Überraschung. Das ist seit langem bekannt“, berichtet Martin Janovsky, Tierschutzombudsmann des Landes Tirol, im Gespräch mit ÖSTERREICH. Jetzt ist einer der scheuen Jäger, vermutlich jener, der sich schon länger im Grenzgebiet von Tirol und Bayern herumtreibt, in das Tiroler Unterland gekommen.

Totes Schaf

Auf einer Alm bei Thiersee wurde "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ ein Schaf von diesem Wolf gerissen, sagt Janovsky. Auf der Nachbaralm, der Bärenbad­alm, fehlen insgesamt 27 weitere Schafe. „Ein direkter Zusammenhang mit dem Wolf gilt aber keineswegs als sicher. Die Tiere können sich verstiegen haben oder beispielsweise abgestürzt sein.“

Kein Wiederholungstäter

Bereits im vergangenen Herbst hat in Imsterberg ein Wolf insgesamt zwölf Schafe getötet. Dieses Tier stammte aus einer italienischen Population, wie eine DNA-Analyse nachweisen konnte. Der Schafzüchter wurde damals durch die Landwirtschaftskammer entschädigt. Der nun betroffene Züchter in Thiersee, Georg Thaler, wird wahrscheinlich eine Entschädigung durch den Tiroler Jägerverband erhalten.

Österreich wird übrigens derzeit aus drei Richtungen von Wölfen bewandert. Aus dem Osten kommend von den Karpaten, aus dem Westen von der Schweiz, und aus dem Süden von Italien. Dort wurde der Wolf in den Abruzzen in den 1990er-Jahren unter Schutz gestellt.

"Für den Menschen ist der Wolf keine Gefahr“, so Janovsky, "er ist viel zu scheu.“

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