Irrer Täter: "Hatte Eingebung"

Vandale wütet im "Steffl"

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In vier Kirchen, darunter im Steffl, richtete ein Vandale gewaltige Schäden an.

Es war kein Wink des Schicksals, sondern sicher nur ein Zufall: Ausgerechnet die Statue des Judas Thaddäus, des Schutzpatrons für aussichtslose Fälle, hat ein ebensolcher im Steffl zerstört. In einem Anflug von Wahn und nachdem er sich mit Musik aufgepeitscht hatte, rastete Ibrahim A. (37) am Samstagnachmittag völlig aus. Gegen 17.15 Uhr riss er im Stephansdom die Heiligenfigur vom Sockel, warf sie zu Boden. „Er hat auch noch versucht, das Herz-Jesu-Bild zu zerstören“, sagte ein völlig aufgelöster Dom-pfarrer Toni Faber (siehe Interview).

Steffl-Besuchern gelang es, Ibrahim A., der laut Polizei von einer „Eingebung“ gesprochen hatte, festzuhalten. Nach seiner Einvernahme wurde er auf freien Fuß gesetzt.

Möglicherweise zu früh. Da wusste die Polizei noch nicht, dass am selben Tag drei weitere Wiener Kirchen verwüstet worden waren.
In der Kirche Breitenfeld, in Neuottakring und der Lazaristenkirche wurden ebenfalls Heiligenfiguren zerstört: „So massive Schäden hatten wir noch nie“, sagte Bistumssprecher Michael Prüller. Ob diese auch auf das Konto von Ibrahim A. gehen, ist offen. Er wurde freigelassen …

Dompfarrer Toni Faber im Interview: "Besucher verletzt"

ÖSTERREICH: Erzählen Sie uns vom Vorfall im Steffl …
Dompfarrer Faber: Der Angriff auf die Judas-Statue hat viel Aufregung unter den Kirchenbesuchern verursacht. Was Samstag passiert ist, ist leider kein Einzelfall. Immer wieder gibt es Zwischenfälle mit verwirrten Personen. Nachdem der Mann die Statue umgeworfen hatte, wollte er auch das Herz-Jesu-Bild dahinter herunterreißen. Das haben aufmerksame Besucher verhindern können. Ein Besucher wurde dabei leicht verletzt.

ÖSTERREICH: Was passiert jetzt mit der Statue?
Faber: Der Schaden ist zum Glück nicht groß. Sie ist in der Sakristei und wird restauriert.

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Vandalen wüten in Wiener Kirchen