Salzburg

Keine Haft 
für Todes-
Lenkerin

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Sie war viel zu schnell - 5 Monate auf Bewährung.

Die Pensionisten Gotthard (70) und Erika W. (73) und deren Bekannte Getraud E. (73) waren im April des Vorjahres bei schönstem Ausflugswetter mit ihren Citybikes in Zell am See (Pinzgau) Richtung Bruck an der Glocknerstraße unterwegs. Dann passierte es: Die Pkw-Lenkerin Andrea C. (23) kam ihnen plötzlich von vorne auf der falschen Seite entgegen.

Die Rentner hatten keine Chance auszuweichen. Der viel zu schnelle Seat Ibiza erfasste die drei Pensionisten frontal. Die fatale Folge: Erika W. (73) und Getraud E. (73) wurden über die Leitschiene auf eine Böschung geschleudert, Gotthard W. (70) blieb unter der Leitplanke liegen. Alle drei waren sofort tot.

Am Donnerstag musste sich die Unfalllenkerin, die mit leichten Verletzungen davongekommen war, am Salzburger Landesgericht wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen verantworten (§ 81 – Strafrahmen: bis zu drei Jahre Haft).

Die junge Frau hat immer noch mit dem Horrorunfall zu kämpfen und bekommt die schrecklichen Bilder nicht mehr aus dem Kopf: „Es tut mir leid, was passiert ist, es ist alles so schnell gegangen“, sagte sie vor Gericht unter Tränen.

Urteil nicht rechtskräftig – Lenkerin erbat Bedenkzeit
Sachverständiger Gerhard Kronreif attestierte aber, dass Andrea C. viel zu schnell unterwegs war. Einzelrichter Manfred Seiss urteilte dennoch milde: fünf Monate bedingt – eine Bewährungsstrafe ohne Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da sich Andrea C. Bedenkzeit erbeten hat.

Gutachter: "Sie war zu schnell unterwegs!"
Der Sachverständige Gerhard Kronreif untersuchte im Auftrag des Gerichts den Hergang und die Ursache des schrecklichen Unfalls. Herausgekommen ist ein 29-seitiges Gutachtens plus Fotobeilage, das er beim Prozess präsentierte. Die Grundaussage des Gutachtens: „Die Lenkerin war beim Überholen einer anderen Radfahrerin für die Sichtweite zu schnell unterwegs. Dann musste sie einem entgegenkommenden Auto ausweichen und ihr Kleinwagen schleuderte 95 Meter weit in die Dreiergruppe der Radfahrer.“

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