Bahn-Skandal

Lehrerinnen bekämpfen Kündigung

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Die angedrohte Kündigung für drei Lehrerinnen geht doch nicht so reibungslos über die Bühne.

Vier Pädagoginnen und sieben begleitende Eltern wurden wegen fahrlässiger Gemeingefährdung angezeigt. Sie sollen am 28. Juni bei einem Ausflug nach Leobendorf 83 Kinder der Volksschule Neustift am Walde am Heimweg bei geschlossenem Schranken über die Gleise gelotst haben.

Laut Aussagen der Kinder und eines Zeugen, der die haarsträubende Aktion filmte und die Polizei einschaltete, sollen die 6- bis 10-Jährigen beim Einsteigen in die S-Bahn bis auf die Schienen gleichsam im Stau gestanden sein. Kurz darauf – die letzten Kinder waren kaum von den Gleisen herunter – kam ein Zug durch die Station gebraust.

Im Fokus der Ermittlungen stehen vor allem drei junge Vertragsbedienstete, die an der Spitze des Konvois gegangen waren und die Aktion initiiert haben sollen. Sie wurden vom Stadtschulrat gekündigt (gegen eine pragmatisierte Kollegin läuft ein Disziplinarverfahren).

Rechtsmittel

Jetzt meldet sich die Gewerkschaft zu Wort – und macht sich ebenso wie der Elternverein für die Lehrerinnen stark. Paul Kimberger, Bundesvorsitzender der Lehrergewerkschaft, zu ÖSTERREICH: „Natürlich war die Aktion unakzeptabel. Aber die Fristlose dafür ist total überzogen. Es hätte sicher andere Mittel und Konsequenzen gegeben. Wir behalten uns jedenfalls alle Rechtsmittel bis hin zum Gang vor das Arbeits- und Sozialgericht vor, wenn die Entlassung tatsächlich durchgezogen wird.“ Vonseiten des Stadtschulrates heißt es, dass man aus „dienstrechtlichen Gründen gar nicht anders handeln konnte“.(kor)

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