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So eiskalt soll er Bluttat geplant haben

Löschte Polizist Familie für neue Geliebte aus?

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Das ganze Land ist über neue schreckliche Details des Dreifach-Mordes geschockt.

Erst versuchte er sich als Opfer darzustellen, der über eine krankhaft eifersüchtige, hochschwangere Ehefrau, die ihn obendrein geschlagen haben soll, verzweifelte. Und im höchsten Affekt Claudia K. (25) und damit seinen ungeborenen Sohn Louis sowie seinen 20 Monate alten Sohn Noah tötete.

Aufgesetzter Schuss in Kopf aus der Dienst-Glock

Nachdem die Mordermittler dem 23-jährigen Ex-Kollegen anhand von dessen Handy- und WhatsApp-Daten nachwiesen, dass er bereits seit Sommer eine Geliebte hatte, brach Daniel diese Woche bei einer zweiten Vernehmung zusammen und legte eine Beichte des Grauens ab.

Demnach tötete der aus Trofaiach stammende Steirer, der in Wien seinen Dienst versah, die Kärntnerin Claudia K. am 2. Oktober nach einem heftigen Streit in der gemeinsamen Wohnung. Mit einem aufgesetzten Schuss mit seiner Dienstpistole. Danach schickte er seiner Geliebten – einer 29-jährigen Kellnerin, die selbst zwei Kleinkinder hat – eine SMS: „Sorry, hat leider länger gedauert. Wegen Claudia.“

Nach Albtraum lustiger Nachmittag in Spielpark

Danach schnappte er seinen Sohn Noah, der von der Bluttat nichts mitbekommen hatte, und traf sich mit seiner „Zweitfrau“ und ihren beiden Kindern. Unfassbar: Mit den drei Kiddies verbrachten sie einen lustigen Nachmittag in einem Indoor-Vergnügungspark in der Donaustadt.

Der Albtraum ging am Abend weiter: Da reinigte er das Bett vom Blut, entsorgte Decken und Polster im Müll, ehe er den Buben ins Bett brachte. Als Noah am nächsten morgen munter wurde, bereitete er ihm noch Frühstück zu, zog das Kind an, ehe er es erwürgte. „Er spielte ­gerade. Ich habe beide Hände verwendet.“

Danach verpackte er beide Leichen und brachte sie in den Keller. Am Abend lud er seine Geliebte zu sich in die Wohnung ein und hatte mit der Frau, die von den teuflischen Ereignissen keine Ahnung gehabt haben will, eine romantische Nacht …

Während die Anwältin von Daniel L., Iris Augendoppler, weiter auf einer ungeplanten Tat beharrt, spricht einiges dagegen: So dürfte der Dreifachmord bereits der dritte Anlauf des Killer-Cops gewesen sein, die Familie auszulöschen: Einmal hatte Claudia K. im August beinahe einen tödlichen Unfall, weil jemand die Radmutter gelockert bzw. entfernt haben soll. Und: Im September entdeckte die schwangere Frau unter dem Bett eine Axt. Ihrer Familie schickte sie daraufhin eine SMS, dass sie sich zu Tode fürchte. Für Daniel L. gilt die Unschuldsvermutung.

Anwältin: "Affäre hatte nichts mit der Tat zu tun"

ÖSTERREICH: Ihr Mandant wird medial als brutaler Mörder dargestellt.

Iris Augendoppler:
Das war niemals eine eiskalt geplante Tat. Der Druck, den die Lebensgefährtin auf ­meinen Mandanten ausübte, war enorm. Irgendwann ist das zu viel geworden. Er hat zu keiner Phase rational gehandelt. Aber es hatte nie mit der zweiten Frau zu tun.

ÖSTERREICH:
Aber es gab doch diese zweite Beziehung, die Dame übernachtete bei Daniel L., während die Leichen im Keller lagen. Ging es wirklich nur um Sex?

Augendopler:
Die Zeugin gibt ja selbst laut Medien an, dass es immer als offene Beziehung geplant war, nie als ernste Beziehung in Konkurrenz zu seiner Lebensgefährtin. Das hatte mit der Tat nichts zu tun.

ÖSTERREICH:
Was war das Motiv, eine Nacht zu warten und erst dann den eigenen Sohn zu erwürgen?

Augendoppler:
Mein Mandant war emotional enorm unter Stress. Ein eindeutiges Motiv wird wohl bis zuletzt nicht klar definiert sein. Er wusste, dass sein Kind nun keine Mutter mehr hatte. Und auch er als sein Vater hatte mehr oder weniger abgeschlossen.

ÖSTERREICH:
War er selbstmordgefährdet?

Augendoppler:
Ich bin keine Ärztin. Sicher ist, dass er es nicht ertragen konnte, dass sein kleiner Sohn ohne Mutter und mit einem Vater in Haft aufwachsen sollte.

Interview: Josef Galley

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