Rücktritt von einziger Frau im Obersten Rat

Muslimische Jugend kritisiert Frauenpolitik der IGGÖ

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In der Islamischen Glaubensgemeinschaft herrscht aktuell Diskussionsbedarf.

Anlass ist der Rückzug der einzigen weiblichen Vertreterin aus dem Obersten Rat. Während sie neue Angriffe gegen ihre männlichen Kollegen setzt, weist die IGGÖ Anschuldigungen zurück.
 
Noch ist unklar, wer Fatma Akay-Türker in der Glaubensgemeinschaft nachfolgen wird. Sie selbst hatte erklärt, dass bereits ein männlicher Nachfolger bestimmt sei. Die IGGÖ wiederum erklärte in einer Aussendung, es obliege nun dem Schura-Rat, der Verfassung der Glaubensgemeinschaft folgend bei seiner nächsten Sitzung im Herbst eine Nachfolgerin für sie zu wählen.
 
Jetzt ist ein Streit zwischen IGGÖ und Fatma Akay-Türker entbrannt. Die muslimische Jugend stellt sich nun hinter die Akay-Türker und sieht Stillstand in der Frauenpolitik.

Muslimische Jugend: "Auch uns reicht es!"

"Da nun auch die letzte Frau des höchsten Gremiums der offiziellen Vertretung der MuslimInnen in Österreich das Handtuch geworfen hat, müsse man sich fragen wie ernst die Ankündigung der IGGÖ war, den Frauen mehr Möglichkeiten innerhalb der Glaubensgemeinschaft zu geben", so die Vorsitzende Nermina Mumic in einer Aussendung. "Vor allem, wenn man bedenkt, dass die frei gewordene Stelle mit einem Mann besetzt wurde."
 
"Als MJÖ fragen wir erneut:  Wo sind die sicht- und hörbaren Frauen der muslimischen Community? Welchen Stellenwert und welche Funktionen haben Frauen in der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich? So wie wir als Muslimische Jugend Österreich auch in der breiten Gesellschaft die fehlende Repräsentation von Frauen kritisieren, so gibt es auch in den muslimischen Communities dringenden, frauenpolitischen Handlungsbedarf", heißt es weiter in der Aussendung.
 
"Wir sehen nicht, dass die Anliegen von muslimischen Frauen ernst genommen werden und nehmen uns selbst in die Pflicht", so Mumic.
 
Die muslimische Jugend kritisiere nicht nur, sie würden mit ihrem Frauenschwerpunkt "EmpowHer" – auch nach COVID19 – daran arbeiten junge Musliminnen zu fördern. Sie weisen auf geplante Aktionen hin und "hoffen zumindest in und für die nächste Generation von MuslimInnen ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen."
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